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# taz.de -- EMtaz: Gruppe D Türkei – Kroatien: Flanken, Flanken, Flanken …
> … und immer an den Abnehmer denken. Mit dieser Taktik siegen die Kroaten
> mit 1:0 gegen die Türkei – dank eines Tors von Luka Modric.
Bild: Vedran Ćorluka: Kroatiens Mann mit dem Turban
Die Startbedingungen: Fatih Terim gegen Ante Čačić. Der türkische Trainer
ist der Superstar in seinem Team, der kroatische Coach dagegen völlig
unbekannt. Zumindest außerhalb des kleinen Landes. Nur gut für den
Unbekannten, dass sich das Bild ändert, wenn man auf den Rasen schaut: Dort
bieten die Kroaten mit Luka Modrić, Ivan Rakitić und Mario Mandžukić gleich
drei Champions-League-Sieger auf, dazu alte Haudegen wie Darijo Srna in der
Abwehr oder den jungen Mittelfeldspieler Mateo Kovačić. Die Türken haben
immerhin Hakan Çalhanoğlu (Leverkusen) und Arda Turan (FC Barcelona) in
ihren Reihen, dann hört es aber auch bald auf mit internationaler Klasse.
Der Impuls müsste also von außen kommen: Bühne frei für Fatih Terim, den
Imperator!
Das Vorurteil: Sieg oder Spielabbruch! Das immer junge Motto türkischer
sowie kroatischer Fans – und Spieler. Und dann sieht man türkische und
kroatische Fans vor dem Spiel zusammen feiern. Diese Welt, sie ist
verwirrend.
Das Spiel: Fatih Terim schließt die Augen bei der Hymne und singt
gefühlvoll mit. Anschließend flanken die Kroaten und flanken und flanken
und flanken. Aber die erste große Chance nach einer Flanke haben dann die
Türken: Ozan Tufan köpft aus wenigen Metern in die Arme des kroatischen
Torhüters Danijel Subašić. Dann flanken wieder die Kroaten. Und in der 41.
Minute trifft dann tatsächlich Luka Modrić mit einem Schuss aus gut 20
Metern nach einer schlecht geklärten – richtig – Flanke zum 1:0 für
Kroaten. Torwart Volkan Babacan sieht, naja, unglücklich aus.
In der zweiten Halbzeit ändert sich quasi nichts: Die Kroaten hauen weiter
die Bälle in den Strafraum, was gleichzeitig bedeutet, dass die türkischen
Außenverteidiger es weiterhin nicht schaffen, auch nur eine Flanke zu
verhindern. Doch weder Srna (51., Freistoß an die Latte), noch Srna (54.,
Schuss aufs leere Tor), noch Brozović (67., verpasst Hereingabe knapp),
noch Perišić (72., Kopfball an die Latte), noch Perišić (83., scheitert
allein vor dem Tor an Volkan Babacan) schießen das zweite Tor. Immerhin: Es
reicht am Ende zum 1:0-Sieg. Ergebnis: Kroatien 1, Türkei 0.
Der entscheidende Moment: Die eine (von ca. 400) kroatischen Flanken, in
deren Anschluss doch tatsächlich ein Tor fällt.
Der Spieler des Spiels: Vedran Ćorluka. Der kroatische Verteidiger spielt
ab der 35. Minute mit Turban. Cenk Tosun hatte ihn gefoult. Dem Blutfluss
nach zu Urteilen ging die anschließende gelbe Karte in Ordnung. Kurz nach
der Pause läuft Ćorluka das Blut den Kopf hinunter. Es gibt einen neuen
Turban. Und später noch einen. Ist wohl besser so.
Die Pfeife des Spiels: Die internationale Regie der Uefa. Nach dem 1:0 der
Kroaten rennt ein Flitzer aufs Feld. Die Regie schaltet schneller weg als
man „Tor“ brüllen kann. Solche Bilder will der europäische Verband
[1][nicht zeigen].
Das Urteil: Man mag sich nicht ausmalen, was ein Imperator nach solch einer
miesen Leistung mit seiner Truppe anstellt.
12 Jun 2016
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## AUTOREN
Jürn Kruse
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