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# taz.de -- Fall von Diskriminierung: Rassistische Hausordnung
> Eine Neuköllner Ladeninhaberin verbietet Roma per Schild den Zutritt zu
> ihrem Geschäft. Der Staatsschutz ermittelt.
Bild: SchülerInnen an der Gedenkstätte der für die im Nationalsozialismus er…
Ein absurdes Schild, das da an der Ladentür des Neuköllner Geschäfts
„Akademie Regenbogenlicht“ in der Emser Straße klebte. „Roma verboten!�…
stand darauf, das Wort „Roma“ rot durchgestrichen, gemalt hatte den Zettel
die Inhaberin des Esoterik-Ladens selbst.
Die Ladenbesitzerin, sie möchte namentlich nicht genannt und auch nicht
zitiert werden, habe sich, so stand es handschriftlich auf dem DIN
A4-Blatt, nach mehrmaligen Einbrüchen entschlossen das Schild anzubringen.
Ihren Schritt begründete sie damit, Ladendiebe abschrecken zu wollen. In
der Vergangenheit seien dies Roma gewesen. Sie wolle auch klarstellen, dass
sie keine Rassistin sei, schrieb sie. Vielmehr habe sie sich wegen der
Diebstähle nicht anders zu helfen gewusst.
Dass das Schild eine diskriminierende Botschaft verbreite, fand ein
Passant, der am Laden vorbeiging. Er veröffentlichte eine Fotografie bei
Facebook und Twitter. In den sozialen Netzwerken wurde der Eintrag
kontrovers diskutiert.
Grünen-Politiker Romeo Franz, selbst ein Sinto, zeigte sich empört: „Es ist
eine Schande, dass den Roma nicht die gleiche Sensibilität zukommt wie den
Juden“, sagt er gegenüber der taz. Die Ladenbesitzerin habe sich trotz
wiederholter Bitten geweigert, den Zettel zu entfernen, berichtete der
47-Jährige. Er stellte Strafanzeige.
Am Mittwochnachmittag hatte die Ladeninhaberin des Esoterik-Ladens den
Zettel wieder entfernt. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts auf
Volksverhetzung.
1 Jun 2016
## AUTOREN
Daryna Sterina
## TAGS
Denkmal der im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti
Diskriminierung
Berlin-Neukölln
Denkmal der im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti
Polizei Berlin
Sinti und Roma
Schwerpunkt Flucht
NS-Opfer
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