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# taz.de -- Hinrichtung in Bangladesch: Islamist mit Kriegsvergangenheit
> Jahrzehnte nach dem Unabhängigkeitskrieg: Wegen angeblicher
> Kriegsverbrechen wurde der islamistische Politiker Motiur Rahman Nizami
> hingerichtet.
Bild: Politische Gegner feiern die Hinrichtung Nizamis
Dhaka dpa | Der wegen Kriegsverbrechen während des Unabhängigkeitskriegs
vor 45 Jahren verurteilte Anführer der größten islamistischen Vereinigung
in Bangladesch ist hingerichtet worden. Motiur Rahman Nizami von der Partei
Jamaat-e-Islami wurde in der Nacht zum Mittwoch im Zentralgefängnis von
Dhaka gehängt, wie die Behörden mitteilten.
Im Oktober 2014 hatte ein Kriegsverbrechertribunal den 73-Jährigen unter
anderem wegen Völkermordes und Vergewaltigungen während des
Unabhängigkeitskriegs gegen Pakistan zum Tode verurteilt.
Das höchste Gericht von Bangladesch hatte die Todesstrafe für Nizami
bestätigt. Vier weitere von dem Tribunal wegen Verbrechen gegen die
Menschlichkeit verurteilte Männer sind bereits hingerichtet worden. Fast
allen Mitgliedern der Führungsriege von Jamaat-e-Islami werden Verbrechen
während des neunmonatigen Unabhängigkeitskrieges zur Last gelegt.
Auf den Straßen Dhakas bejubelten Hunderte Aktivisten die Hinrichtung
Nizamis, der die Islamistenpartei seit dem Jahr 2000 geführt und von 2001
bis 2006 als Minister im Kabinett gesessen hatte. Jamaat-e-Islami rief für
Donnerstag zu einem Generalstreik auf.
Das heutige Bangladesch war nach dem Ende der britischen Kolonialherrschaft
1947 zunächst ein Teil Pakistans. 1971 erkämpfte es sich in einem blutigen
Krieg mit indischer Unterstützung die Unabhängigkeit. Nach Schätzungen von
Historikern starben dabei zwischen 300.000 und drei Millionen Menschen.
Jamaat-e-Islami kämpfte damals gegen die Gründung von Bangladesch und für
den Erhalt des damaligen Ostpakistans.
11 May 2016
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Kriegsverbrechen
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