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# taz.de -- Kolumne Generation Camper: An der Wildnis schnuppern
> Wildes Camping ist bei uns nicht erlaubt. Trekkingplätze in der Wildnis
> sind jedoch im Trend. Dusche und auch einen Kiosk gibt es nicht.
Bild: Und wenn dann noch ein Lagerfeuer lodert, ist das Abenteuergefühl perfekt
Wilde Natur ist im zersiedelten Deutschland nicht leicht zu haben. Auch
wildes Campen ist nicht erlaubt. Aber es gibt diesen Trend und er will
bedient werden. Uta Ott vom rheinland-pfälzischen Tourismusverband
„Südliche Weinstraße“ hat vor allem zwei Vorreitergruppen ausgemacht: zum
einen die Weitgereisten, die schon in Wildnisgebieten auf der ganzen Welt
unterwegs waren, andererseits Familien aus der „näheren Umgebung“.
Uta Ott, die Touristikerin, hat als Erste hierzulande Trekkingpätze
durchgesetzt. Im Biosphärenreservat Pfälzer Wald. Und damit für ein
großartiges Naturerlebnis gesorgt. Außer einer Feuerstelle und einem
Kompostklo gibt es sonst nichts auf diesen wilden, abgeschiedenen
Campgrounds.
Keine Dusche, kein fließend Wasser, keinen Wohnwagen, keinen Kiosk und nie
mehr als 6 Zelte. Es gibt auch keinen Aufpasser. Nur einen „Kümmerer“, der
die Plätze gelegentlich aufsucht und, wenn wirklich nötig, Müll wegräumt
oder Feuer löscht.
Ganz nach Lust und Laune kann man bis zu sieben Tage lang auf dem Trail
durch den Wald unterwegs sein und Nacht für Nacht auf einem anderen Platz
campieren, man darf ein Feuerchen machen und brutzeln und kochen, kann
Sterne gucken und den Geräuschen lauschen, die Füchse, Wildschweine, Mücken
und anderes Getier nachts so machen. Der Preis für diese Naturleidenschaft:
10 Euro pro Nacht und Zelt. Eine Vorausbuchung ist nötig
([1][www.trekking-pfalz.de]). Nur so erhält man die GPS-Koordinaten der
ansonsten geheim gehaltenen Plätze.
Ein Erfolgsmodell? Unbedingt. „Es ist ein Selbstläufer“, sagt Uta Ott,
„ganz ohne bezahlte Werbung.“ Im ersten Jahr, 2009, wurden 200 Zelte
gezählt, im letzten Jahr waren es 4.000. Weiter nordöstlich, im
Donnersberger Land, wurden längst schon drei weitere Plätze ausgewiesen,
und in diesem Jahr kommen noch einige mehr hinzu.
Auch auf dem Soonwaldsteig ([2][www.soonwaldsteig.de]) gibt es inzwischen
drei Trekkingplätze. Alles in den Wäldern von Rheinland-Pfalz. Andere
Bundesländer zieren sich. Noch.
7 May 2016
## LINKS
[1] http://www.trekking-pfalz.de
[2] http://www.soonwaldsteig.de
## AUTOREN
Christel Burghoff
## TAGS
Zelten
Wildnis
Camping
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Wandern
Freizeitpark
Baum
Matriarchat
Lichtverschmutzung
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