# taz.de -- EU-Verteilung von Flüchtlingen: 100 Syrer für Deutschland | |
> Die EU-Staaten sollen sich auf Verteilungzahlen für Flüchtlinge aus der | |
> Türkei geeinigt haben. Nur Polen, die Slowakei und Tschechien weigern | |
> sich noch. | |
Bild: In den letzten Wochen kommen immer weniger Flüchtlinge in Griechenland an | |
LUXEMBURG/BRÜSSEL dpa | Die Vorbereitungen der EU für die geregelte | |
Aufnahme von Syrien-Flüchtlingen aus der Türkei stehen vor dem Abschluss. | |
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wollen sich die EU-Staaten | |
an diesem Donnerstag auf einen konkreten Verteilungsschlüssel für zunächst | |
vier Monate einigen. | |
Deutschland würde demnach monatlich 100 Syrien-Flüchtlinge aufnehmen, die | |
derzeit in der Türkei leben. Insgesamt könnten aus dem Land pro Monat rund | |
1.100 Menschen in die EU umgesiedelt werden. Am meisten Flüchtlinge pro | |
Monat würden in Norwegen (218), Frankreich (148) und Italien (118) | |
aufgenommen. | |
Wie es nach den ersten vier Monaten weitergehen soll, ist noch nicht | |
abschließend geklärt. Der EU-Türkei-Plan sieht vor, dass bis zu 72.000 | |
Syrer aus der Türkei in die EU umgesiedelt werden können. | |
Hintergrund der Verteilungspläne ist der seit dem 20. März geltende | |
Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei. Es sieht die Rückführung nahezu | |
aller Migranten vor, die illegal aus der Türkei auf griechische Inseln | |
übersetzen. Für jeden Syrer, der von den griechischen Inseln in die Türkei | |
zurückgebracht wird, soll im Gegenzug ein Syrer legal und auf direktem Wege | |
in die EU umgesiedelt werden. | |
## Gegen die EU-Pläne | |
Erarbeitet wurden die Pläne der niederländischen EU-Ratspräsidentschaft auf | |
Grundlage von Aufnahme-Zusagen, die die EU-Staaten und drei andere | |
europäische Länder bereits im vergangenen Sommer gemacht hatten. | |
Widerstand gegen die Pläne kam nach Angaben aus EU-Kreisen zuletzt nur noch | |
aus den Ländern Polen, Slowakei und Tschechien, die zusammen pro Monat bis | |
zu 84 Syrer aus der Türkei aufnehmen müssten. | |
Ungarn ist von dem Vorschlag nicht betroffen, weil die Regierung in | |
Budapest im vergangenen Sommer keine konkrete Zusage für die Aufnahme von | |
Flüchtlingen aus Lagern in Drittstaaten gemacht hatte. | |
Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn gehören zu der so genannten | |
Visegrad-Gruppe mitteleuropäischer Staaten. Sie gelten als härteste Gegner | |
einer Aufnahme von Flüchtlingen und anderen Migranten. | |
21 Apr 2016 | |
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