| # taz.de -- Empörung über Anti-Islam-Kurs der AfD: „Sie missbrauchen den Is… | |
| > Die AfD will den Islam als verfassungswidrig einstufen. Daraufhin zieht | |
| > der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland Parallelen zur | |
| > NSDAP. | |
| Bild: Die AfD schwimme auf einer Welle der Islamfeindlichkeit, sagte Aiman Mazy… | |
| Berlin epd | Die Anti-Islam-Forderungen der AfD sind bei den im Bundestag | |
| vertretenen Parteien auf entschiedene Ablehnung gestoßen. | |
| Religionspolitiker von Union und SPD bezeichneten den Kurs der AfD, die den | |
| Islam als unvereinbar mit der Verfassung darstellen will, selbst als nicht | |
| vereinbar mit dem Grundgesetz. Linke und Grüne äußerten sich ebenfalls | |
| empört. Die Bundesregierung verwies am Montag auf die im Grundgesetz | |
| geschützte Religionsfreiheit. „Das gilt“, sagte Sprecher Steffen Seibert. | |
| Der Zentralrat der Muslime zog angesichts des Anti-Islam-Kurses der AfD | |
| sogar Parallelen zum Nationalsozialismus. | |
| Die rechtskonservative AfD will [1][nach einem Bericht der] Frankfurter | |
| Allgemeinen Sonntagszeitung in ihrem ersten Parteiprogramm den Islam als | |
| unvereinbar mit der Verfassung darstellen. Die Partei will konkret unter | |
| anderem ein Verbot von Minaretten, Muezzins und Vollverschleierungen im | |
| Bundesparteiprogramm fordern. Das Programm soll am übernächsten Wochenende | |
| beim Parteitag in Stuttgart diskutiert werden. | |
| Mit der AfD gebe „es zum ersten Mal seit Hitler-Deutschland eine Partei, | |
| die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie | |
| existenziell bedroht“, [2][sagte der Vorsitzende des Zentralrats der | |
| Muslime, Aiman Mazyek], dem NDR. Die AfD schwimme auf einer Welle der | |
| Islamfeindlichkeit. Sie missbrauchen den Islam, um die | |
| freiheitlich-demokratische Grundordnung abzuschaffen. „Nicht der Islam ist | |
| nicht grundgesetzkonform, sondern die AfD ist nicht grundgesetzkonform“, | |
| sagte Mazyek. | |
| Auch aus den anderen Parteien wurden Zweifel an der Rechtmäßigkeit der | |
| AfD-Forderungen laut. Der kirchenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im | |
| Bundestag, Franz Josef Jung (CDU), sprach in der Tageszeitung Die Welt von | |
| einem „extremistischen Denken, das mit dem Grundgesetz nicht vereinbar | |
| ist“. Die SPD-Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Kerstin | |
| Griese, sagte, die AfD schüre „haltlose Vorurteile“. Einschränkungen | |
| islamischer Religionsausübung, etwa durch ein Minarett-Verbot, seien | |
| grundgesetzwidrig. | |
| ## Ein pauschales Feindbild | |
| Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, | |
| Konstantin von Notz, warf der AfD vor, „den Islam als pauschales Feindbild | |
| zu konstruieren, um so auf Wählerfang zu gehen“. Auch er beurteilte die | |
| Vorschläge als nicht vereinbar mit dem Grundgesetz. „Sie offenbaren, wer | |
| ein grundsätzliches Problem mit den Werten unserer Gesellschaft hat: Es ist | |
| die AfD“, sagte er. Die religionspolitische Sprecherin der Linksfraktion, | |
| Christine Buchholz, sagte, das Problem in Deutschland seien nicht | |
| Minarette, Schleier oder Muezzin-Rufe, „sondern der Rassismus gegen eine | |
| religiöse Minderheit“. FDP-Generalsekretärin Nicola Beer nannte die Thesen | |
| „geistige Brandstiftung“. | |
| Selbst vom früheren AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke kam Kritik an den | |
| Anti-Islam-Thesen. „Mit populistischen Forderungen wie Minarettverboten | |
| oder islamischen Gottesdiensten nur in deutscher Sprache fördern wir nur | |
| die Radikalisierung von Muslimen“, sagte er der Berliner Zeitung. „Sie | |
| würden sich als Bürger zweiter Klasse vorkommen“, sagte Lucke, der heute | |
| Vorsitzender der Partei Alfa ist. | |
| 18 Apr 2016 | |
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| [1] http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/von-storch-islam-nicht-mit-grundg… | |
| [2] http://www.ndr.de/info/sendungen/interviews/AfD-bedroht-eine-ganze-Religion… | |
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