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# taz.de -- Champions League Viertelfinale: CR7 ist jetzt CR3
> Die Enttäuschung beim VfL Wolfsburg über das 0:3 gegen Real Madrid ist
> riesig. Paris St. Germain verliert in Manchester 0:1.
Bild: Cristiano Ronaldo mal wieder
Madrid/Manchester dpa | Nach der verpassten historischen Chance auf das
erste Champions-League-Halbfinale war Maximilian Arnold vom VfL Wolfsburg
zum Heulen zumute. Bei Fragen nach dem 0:3 (0:2) am Dienstagabend bei Real
Madrid schossen dem Mittelfeldspieler die Tränen in die Augen, zeitweilig
zitterten das Kinn und die Lippen. Nahezu jede Antwort endete im Nichts.
„Absolut bitter“, stammelte der 21-Jährige, der sich offensichtlich eine
Mitschuld am Ausscheiden des Fußball-Bundesligisten gab. „Vor dem 0:1
spiele ich einen Katastrophenball. So ging die Scheiße auch schon los“,
meinte Arnold.
Gemeint war eine Situation vor dem ersten von drei Toren des Real-Weltstars
Cristiano Ronaldo (16. Minute/17./77.). In dieser Phase des Spiels war der
VfL vollkommen überfordert mit der Drucksituation im Estadio Santiago
Bernabéu. Ein Real-Angriff nach dem nächsten rollte auf das VfL-Tor zu.
Wann immer Wolfsburg in Ballbesitz kam, wurde das Spielgerät auch schon
wieder hergeschenkt. So wie bei Arnolds Fehler vor dem 0:1. Nur 90 Sekunden
später war der sensationelle 2:0-Hinspielsieg Wolfsburgs bereits
egalisiert.
„Wir haben die ersten 20 Minuten nicht richtig angenommen“, haderte
VfL-Coach Dieter Hecking anschließend. Allen Beteuerungen zum Trotz zeigte
sich sein Team beim ersten Auftritt in Madrid tief beeindruckt von der
hitzigen Atmosphäre vor gut 80.000 Fans, die einen höllischen Lärm machten.
Es wurden teilweise Pässe gespielt, von denen der adressierte Spieler gar
nichts mitbekam. Arnold bekannte anschließend „Kommunikationsprobleme“
wegen der Lautstärke auf dem Platz.
Zudem fehlte die Entschlossenheit vor dem Tor der Spanier. „Wir hatten
vorher gesagt, dass wir ein Tor brauchen, und das haben wir nicht
hinbekommen“, meinte Sportchef Klaus Allofs. Zu allem Überfluss verletzten
sich auch noch Julian Draxler und Bruno Henrique und mussten vorzeitig
ausgewechselt werden. Allofs beklagte vor allem den frühen Ausfall Draxlers
bereits nach einer halben Stunde, obwohl der Ex-Schalker bis dahin einen
ganz schwachen Auftritt abgeliefert hatte. „Wenn man hier so früh auf
Julian verzichten muss, dann ist das natürlich schon ein Handicap“, meinte
Allofs dennoch.
Bei Henrique besteht der Verdacht einer Gehirnerschütterung. „Er hat einen
Schlag ins Gesicht bekommen und war benebelt. Er lag mit einer blutigen
Lippe in der Kabine und war nur kurzzeitig ansprechbar“, berichtete Allofs.
Beide Spieler drohen am Samstag in Bremen auszufallen.
Riesig war dagegen der Jubel bei Real. „Wir brauchten einen magischen
Abend, und den haben wir auf den Platz gebracht“, sagte Madrids deutscher
Nationalspieler Toni Kroos, der allerdings klar im Schatten von
Dreifach-Torschütze Ronaldo stand. Kroos' trockener Kommentar zum Auftritt
des Portugiesen: „Er hat ein gutes Spiel gemacht.“
## Trainer von Paris St. Germain: „Nicht effizient genug“
Nach dem Scheitern in der Champions League hat Paris St. Germains Trainer
Laurent Blanc die Verantwortung für das erneute vorzeitige Aus des
französischen Meisters übernommen. „Ich haue aber nicht ab“, betonte der
Coach des Hauptstadt-Clubs, der nach dem 2:2 im Hinspiel vor heimischer
Kulisse durch ein 0:1 bei Manchester City im Viertelfinale ausschied. Das
Tor am Dienstagabend gegen PSG-Keeper Kevin Trapp hatte der ehemalige
Fußball-Bundesligaprofi Kevin De Bruyne erzielt.
„Wir haben unsere Grenzen aufgezeigt in beiden Spielen, sowohl taktisch als
auch technisch“, räumte Blanc ein: „Wir waren einfach in beiden Spielen
nicht effizient genug.“
Paris St. Germain, das in der Meisterschaft von EM-Gastgeber Frankreich
seit Langem wieder als Titelträger feststeht, scheiterte in der
Königsklasse nun zum vierten Mal in Serie im Viertelfinale. Seit 21 Jahren
wartet der Verein auf den Einzug unter die besten vier Teams Europas.
„Ich denke, wir sind eigentlich eine bessere Mannschaft, aber wir haben
heute Abend verloren und wir hatten zuhause 2:2 gespielt, daher alles Gute,
Manchester City“, meinte Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic. Trotz einer
Vielzahl nationaler Titel in den Niederlanden, Italien, Spanien und
Frankreich wartet der Schwede mit nunmehr 34 Jahren noch immer auf seinen
ersten Titel in der Champions League.
13 Apr 2016
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