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# taz.de -- Gleichgeschlechtliche Ehe in Kolumbien: Es darf gefeiert werden
> Das Verfassungsgericht hat sich dagegen ausgesprochen, Ehen von
> Homosexuellen zu illegalisieren. Damit sind sie vor dem Standesamt
> gleichgestellt.
Bild: Aktivist_innen feiern den Sieg
Rio de Janeiro epd | Die Befürworter gleichgeschlechtlicher Ehen in
Kolumbien haben einen juristischen Sieg errungen. Das Verfassungsgericht
stimmte am Donnerstag (Ortszeit) mit sechs zu drei Stimmen gegen eine
Vorlage, die homosexuelle Eheschließungen für illegal erklärte. Nun muss
diesem Votum entsprechend eine neue Vorlage erstellt werden, über die das
Gericht dann erneut abstimmen muss.
De facto bedeutet der Richterspruch bereits jetzt eine Gleichstellung von
Homosexuellen und Heterosexuellen vor dem Standesamt, wie der Hörfunksender
„Caracol“ auf seiner Internetseite berichtete. Damit ist Kolumbien nach
Mexiko, Argentinien und Uruguay das vierte lateinamerikanische Land, in dem
gleichgeschlechtliche Ehen legalisiert wurden.
Die Bewegung der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen und
Intersexuellen (LGBTI) Kolumbiens feierte den Richterspruch als historisch.
„Es ist ein grandioser Sieg, endlich sind wir keine Menschen zweiter Klasse
mehr“, sagte die Abgeordnete Angélica Lozano. Der konservative Senator
Eduardo Enríquez Maya erklärte, das Urteil „bedeutet eine Gefahr für die
Zukunft der Familie in Kolumbien“.
Bereits 2007 hatte sich das Verfassungsgericht für eine Angleichung von
homosexuellen und heterosexuellen Ehen ausgesprochen. Seitdem können
Richter und Notare eine zivilrechtliche Union gleichgeschlechtlicher Paare
eintragen. Allerdings weigert sich eine Mehrheit der Abgeordneten und
Senatoren, die Gleichstellungsvorgabe des Verfassungsgerichts umzusetzen.
Die unklare Rechtslage führt in Kolumbien immer wieder zu juristischen
Auseinandersetzungen.
8 Apr 2016
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Kolumbien
Homosexuelle
Ehe für alle
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Homophobie
Südamerika
Homo-Ehe
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