| # taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch? | |
| > Karadžić hakt sich bei den Humanisten ein, Berliner stammen womöglich vom | |
| > Griechen ab, und Obama hat es zumindest versucht. | |
| Bild: Beatrix von Storch disst gegen „Lichterketten und Integrationskurse“ | |
| taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche? | |
| Friedrich Küppersbusch: „Deutscher Immobilienmarkt knackt die | |
| 200-Milliarden-Marke“. | |
| Was wird besser in dieser? | |
| Hie und da findet man noch gute Wohnungen für etwas weniger. | |
| Erst Paris, nun Brüssel. Es scheint, als kämen die terroristischen | |
| Anschläge Deutschland immer näher. Hatten wir bisher einfach nur Glück? | |
| Paris, Brüssel, Istanbul – wir Europäer haben echt Unglück. | |
| Beatrix von Storch hat nach den Anschlägen in Brüssel mal wieder mit einem | |
| unpassenden Kommentar geglänzt. Ist ihr wieder nur so rausgerutscht, sagt | |
| sie. Sollte man ihr mal erklären, wie man einen Computer bedient? | |
| Sie schmiedet das Eisen, solange es heiß ist. Mit der bloßen Omme, wenn sie | |
| gerade mal keinen Hammer hat. Wobei die Phasen, in denen Frau von Storch | |
| keinen Hammer hat, knapp bemessen scheinen. Ihr Diss gegen „Lichterketten | |
| und Integrationskurse“ dürfte Zustimmung finden bei den Hools, die sogleich | |
| gegen die Brüsseler Gedenkfeier randalierten. Doch keine Bange: Noch | |
| glitzern an der AfD-Spitze die skurrilen Gaglieferanten. Sie werden bald | |
| abgeräumt von schmierigen Machtprofis, die ihre rhetorischen Heftzwecken in | |
| Salbe auszuteilen verstehen. | |
| Radovan Karadž ić , der Anführer der bosnischen Serben im Krieg von 1992 | |
| bis 1995, wurde vor dem Kriegsverbrechertribunal wegen Völkermord | |
| verurteilt. Er will in Berufung gehen. Spinnt der? | |
| Er ruft sich zum Terrorbekämpfer aus, praktisch untergehakt bei den großen | |
| bewaffneten Humanisten dieser Welt. Das eigentliche und wohl zu nährende | |
| Wunder an dem Urteil ist die Diplomatie, Serbien im Boot zu halten. Das ist | |
| ein großer europäischer Fortschritt. | |
| Johan Cruyff ist gestorben. Was hat dieses Jahr 2016 gegen uns? | |
| Man war nicht fertig mit dem Betrauern von David Bowie, Roger Willemsen, | |
| Umberto Eco – da legt der Nonsensenmann mit Westerwelle, Späth, George | |
| Martin und Cruyff nach. Egal: Die Guten zu vermissen heißt, sie bei sich zu | |
| haben. Unsere vorchristlichen Ahnen glaubten, Odin persönlich handverlese | |
| die Besten, um es beim Gelage in Walhall gesellig zu haben. Da hat er | |
| derzeit aber Geschmack. Und eine coole Truppe beieinander, die ihm in der | |
| letzten Schlacht Ragnarök beisteht. | |
| Bei seinem Chinabesuch sprach Bundespräsident Gauck über | |
| Umweltverschmutzung und die ungleiche Verteilung des Wohlstandes in dem | |
| Land. Bringt das irgendwas? | |
| Solange der chinesische Turbokapitalismus dem Irrtum anhängt, sich | |
| „Kommunistische Partei“ zu nennen, kann man sich auf alle diesbezüglichen | |
| Reflexe Gaucks verlassen. | |
| Präsident Obama war auf Kuba und schimpft über Castros | |
| Menschenrechtsverletzungen. Ist das nicht ein bisschen peinlich bei Patriot | |
| Act, Guantánamo und Waterboarding? | |
| Er hat sich an vielem verhoben oder doch seine Ohnmacht unterschätzt. | |
| Unterm Strich bleibt dennoch der Durchbruch zur Krankenversicherung und die | |
| clevere Idee, das knarzend morsche Kuba-Thema abzuräumen. Der Ausstieg des | |
| Iran aus dem Atombombenbau vielleicht noch. Man muss das alles bejubeln, | |
| wenn der Friedensnobelpreis am Ende nicht rassistisch nur seiner Hautfarbe | |
| gelten soll. Er hat was versucht. | |
| Beim Länderfinanzausgleich wurde im vergangenen Jahr so viel Geld verteilt | |
| wie nie zuvor. Größter Geber bleibt Bayern, größter Profiteur Berlin. | |
| Müssen wir Berliner uns was schämen? | |
| Man sollte erforschen, ob ihr vom Griechen abstammt. Dummerweise behauptet | |
| das schon die gälische Mythologie über Irland. Finanziell gesehen, | |
| zeitweise mit einigem Recht. Also: Die Erfolgsgeschichte des föderalen | |
| Finanzausgleichs in Deutschland ist ein ziemlich starkes Argument gegen die | |
| europäische Finanzpolitik von Deutschland. | |
| Grün-Schwarz in Baden-Württemberg wird immer wahrscheinlicher. Müssen wir | |
| der AfD nun dankbar sein? | |
| 1998 sprach man vom „Projekt Rot-Grün“, das wegen der deutschen Einheit | |
| fast schon zu spät komme. Sie brauchten dann trotzdem zwei Legislaturen für | |
| Atomausstieg, Dosenpfand und eine neoliberale Arbeitsmarktreform. | |
| Politische Sehnsüchte für Schwarz-Grün rumoren nun auch schon lange. Es | |
| wäre also clever, nun Projekte zu definieren, die ohneeinander nicht gehen | |
| und mit anderen auch nicht. Wenn man den einen Kerl heiratet, sollte man | |
| bessere Argumente haben, als dass der andere stinkt. | |
| Und was machen die Borussen? | |
| Unser Sohn hat 1996 bei den Minikickers von „Eintracht Hombruch“ mit Mario | |
| Götze in einer Mannschaft gespielt. Andererseits freuen wir uns bei unserem | |
| Sohn jedes Mal, wenn er nach Hause kommt. | |
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| 28 Mar 2016 | |
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