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# taz.de -- Strategiespiel Go: Maschine schlägt Mensch
> Der Tag, an dem ein Computer einen Profi im Brettspiel Go schlagen kann,
> kommt früher als erwartet. Der dritte Sieg der Google-Software gegen Lee
> Sedol fällt deutlich aus.
Bild: Versucht, die Niederlage nachzuvollziehen: Lee Sedol nach dem dritten Mat…
Seoul dpa | Den spektakulären Kräftevergleich zwischen Mensch und Computer
im Brettspiel Go hat die Google-Software AlphaGo vorzeitig für sich
entschieden. Das Programm besiegte am Samstag in Seoul auch im dritten der
fünf angesetzten Duelle den Südkoreaner Lee Sedol, der das Strategiespiel
jahrelang dominiert hatte. Lee geriet am Ende in Zeitnot und gab nach mehr
als vier Stunden auf. Er entschuldigte sich hinterher bei seinen Fans, er
habe die Erwartungen nicht erfüllt: „Ich war machtlos.“
Schon der erste Sieg des Programms am vergangenen Mittwoch wurde als ein
Meilenstein bei der Entwicklung selbstlernender Maschinen und künstlicher
Intelligenz gewertet.
Go mit seinen vielen möglichen Spielzügen galt bis zuletzt als zu komplex
für Computer. Zwar hatte AlphaGo schon im Oktober für Schlagzeilen gesorgt,
als es den Europameister Fan Hui mit 5:0 deklassiert hatte. Doch gehört
dieser nicht wie Lee Sedol zur Weltspitze. Seit dem Match im Oktober
verbesserte sich die Software weiter. Die Programmierer fütterten sie
ursprünglich mit Millionen Zügen der besten menschlichen Spieler, doch
lernt sie selbst dazu.
Trotz der uneinholbaren 3:0-Führung von AlphaGo geht das Match gegen Lee am
Sonntag und Dienstag weiter. Es wird live auf der Google-Videoplattform
YouTube gezeigt. AlphaGo sicherte sich bereits das Preisgeld von einer
Million Dollar – der Betrag soll gespendet werden.
Die Regeln des ursprünglich aus China stammenden Go sind relativ einfach:
Zwei Spieler versuchen, auf einem Spielbrett – ein Raster von 19 vertikalen
und 19 horizontalen Linien – Gebiete zu erobern. Dafür setzen sie
abwechselnd schwarze und weiße Steine. Auf dem Brett mit 361 Feldern ist
aber eine gewaltige Zahl von Zügen möglich, was es selbst für einen
leistungsstarken Computer schwierig macht, die Entwicklung des Spiels
durchzurechnen.
## Den Druck gespürt
Lee räumte am Samstag ein, trotz seiner großen Erfahrung unter Stress
gestanden und den Druck gespürt zu haben, gegen das Programm gewinnen zu
müssen. „Aber die heutige Niederlage war eine von Lee Sedol, nicht der
Menschheit“, sagte er.
Laut Experten ging AlphaGo die dritte Partie als Nachziehender zu Beginn
aggressiv an und sicherte sich schnell Gebiete am unteren Rand. Lee hielt
zwar dagegen, doch am Ende konnte er sich keine Vorteile mehr verschaffen.
AlphaGo habe ein sehr starkes Spiel gezeigt, sagte der Kommentator Michael
Redmond bei YouTube.
AlphaGo wurde bei der britischen Firma DeepMind entwickelt, die Google vor
gut zwei Jahren gekauft hatte, laut Medienberichten für 500 Millionen
Dollar. Mitgründer Demis Hassabis sagte in Seoul, der dritte Sieg habe ihn
sprachlos gemacht. Doch sei AlphaGo noch weit davon entfernt, perfekt zu
sein: „Da ist noch Raum zur Verbesserung.“ Hassabis spricht oft davon,
Computern das Denken beizubringen.
12 Mar 2016
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