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# taz.de -- Nordderby in der 2. Fußball-Bundesliga: Fehler am richtigen Platz
> Der FC St. Pauli gewinnt das Verfolgerduell gegen Eintracht Braunschweig
> mit 1:0. Matchwinner sind ein müder Holländer und der Rasen.
Bild: Durfte endlich auch mal Kiezheld sein: St. Paulis Siegtorschütze John Ve…
HAMBURG taz | John Verhoek, wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte: „Auf
jeden Fall beim Rasen“. Der hatte ihm und seinem Team kurz zuvor das Tor
des Tages beschert. Zehn Minuten vor Ende der Partie hatte Verhoek einfach
mal abgezogen aus gut 20 Metern, weil „er keine Kraft mehr hatte“, noch
weiter in Richtung des gegnerischen Tors zu marschieren.
Es war sein erster Torschuss und kein besonders platzierter dazu. Doch kurz
vor dem Braunschweiger Keeper Rafal Gikiewicz tippte der Ball noch einmal
auf dem vom Winter gezeichneten Rest-Rasen auf, änderte abrupt seine
Richtung, sprang Gikiewicz statt in die fangbereiten Arme gegen die
Schulter und von da ins Netz.
Das Tor bedeutete den Sieg in einem hart umkämpften, aber chancenarmen
Duell der beiden Verfolger des Zweitliga-Spitzentrios, das derzeit im
Gleichschritt in Richtung Bundesliga marschiert. „Ich werde mich nicht
gegen solche Siege wehren“, antwortete St. Paulis Sportchef Thomas Meggle
auf die Frage, ob der Sieg nun glücklich oder verdient gewesen sei.
## Braunschweig ist damit wohl aus dem Aufstiegsrennen
Während die Spieler des FC. St. Pauli am Dienstagabend noch lange nach dem
Abpfiff zusammen mit den meisten der 29.251 Zuschauer den Sieg feierten,
schlichen die Braunschweiger Spieler wie geprügelte Hunde vom Platz. „Ein
Platzfehler hat uns geschlagen“, ärgerte sich Ken Reichel, während sein
Teamkollege Mirko Boland laut schimpfend und fluchend den Platz verließ.
Mit der Niederlage hat sich Braunschweig aus dem Aufstiegsrennen wohl
endgültig verabschiedet, während St. Pauli als Tabellenvierter an der
Spitzengruppe dranbleibt.
Vor der Partie hatte alles nach einem 0:0 ausgesehen. Beide Abwehrreihen
hatten zuvor schon ein Dutzend mal, und damit in mehr als der Hälfte der
Spiele, kein Gegentor kassiert. Der geteilte Ligarekord und damit die
Doppelnull-Nummer schien auch während des Spiels selten in Gefahr. Ein paar
wenige Male kamen die Sturmreihen beider Teams zum Abschluss und schossen
dabei so unpräzise, dass es kaum reichte, um die gegnerischen Torhüter auf
Betriebstemperatur zu halten. Besonders auffällig in der Disziplin Chancen
versieben war auch diesmal der Braunschweiger Domi Kumbela, nur ein
Schatten seiner selbst. Kumbela stand zwar stets richtig, machte dann aber
genauso stetig alles falsch.
Auf der anderen Seite agierte Verhoek zwar lange Zeit glücklos, bot aber
eine kämpferisch ansprechende Partie und legte für Lennart Thy noch in der
ersten Halbzeit gekonnt die beste Chance der Hausherren auf. Verhoek, der,
so Meggle „in der Hinrunde extrem gelitten“ hatte, weil ihm einfach alles
misslang und er kein einziges Mal traf, hat sich das Glück zurückerkämpft.
## St. Pauli steht schon wieder vor einem Umbruch
Schon am Wochenende war ihm in Duisbug ein etwas kurioser Treffer gelungen,
am Donnerstagabend nun wurde das erste Mal in der Saison zum Matchwinner.
„Ich wusste gar nicht mehr wie sich das anfühlt“, gab der strahlende
Holländer zu Protokoll, der die Hamburger nach der Saison in Richtung
Heidenheim verlässt.
Neben Verhoek und Thy sind auch Seastian Maier und Enis Alushi auf dem
Absprung. Auch Marc Rzatkowski wird nachgesagt, er flirte mit einigen
Erstligisten, zu denen auch Werder Bremen gehören soll. Unklar aber ist, ob
diese seine Zuneigung erwidern. Mit Christopher Buchtmann hingegen scheint
sich Sportchef Meggle einig zu sein – die vertragsverlängerung dürfte noch
im März verkündet werden.
4 Mar 2016
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Hamburg
St. Pauli
2. Bundesliga
Nordderby
Eintracht Braunschweig
Eintracht Braunschweig
Fußball
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