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# taz.de -- Braunschweig siegt schon wieder: Braunschweig weiter spitze
> Die Eintracht kennt in der neuen Saison der Zweiten Bundesliga nur
> Erfolge und feiert den fünften Sieg hintereinander. Diesmal gegen
> Sandhausen
Bild: Fast so schön wie Fliegen: Onel Hernandez bejubelt seinen Treffer zum 2:…
BRAUNSCHWEIG taz | Genau 50 Jahre ist es her, dass Eintracht Braunschweig
zum ersten und bisher einzigen Mal Deutscher Meister geworden ist. Dieser
Erfolg kann im Jubiläumsjahr auch nicht wiederholt werden, da der Verein
nunmehr in der 2. Bundesliga spielt. Wer das für einen Misserfolg hält,
kennt die Braunschweiger allerdings schlecht.
Hier ist man immer noch traumatisiert von 28 Jahren Zweit-, Dritt- und
sogar fast Viertklassigkeit. Erst das Ende der Saison 2007/08 brachte unter
dem damaligen Interimstrainer Torsten Lieberknecht die Wende und führte in
der Saison 2013/14 zu einem einjährigen Aufenthalt in der 1. Liga. Viele
Anhänger gieren nun nach einer weiteren Tour durch die Stadien der
erfolgreichsten deutschen Vereine. Kein leichtes Unterfangen, wenn man
bedenkt, dass die Konkurrenten für die Aufstiegsplätze Hannover 96, 1. FC
Nürnberg, VfB Stuttgart und FC St. Pauli heißen.
Doch die Eintracht startete gut in die neue Saison. An den ersten vier
Spieltagen konnte die Mannschaft vier Siege einfahren, darunter einen
6:1-Kantersieg gegen Nürnberg und ein historisches Spiel gegen St. Pauli,
das den ersten Sieg am Millerntor seit 25 Jahren einbrachte.
Selbst ein schwieriges Match wie das gegen Erzgebirge Aue konnte letztlich
mit einem Sieg abgeschlossen werden – ausgerechnet durch zwei Tore des viel
gescholtenen Dominik Kumbela, der nach der besagten Bundesliga-Saison zum
türkischen Verein Kardemir Karabükspor gegangen war, nur um zwei Jahre
später über einen Umweg über Fürth nach Braunschweig zurückzukehren.
Der Erfolg der Eintracht ist jedoch nicht der Verdienst eines Einzelnen,
sondern darf als eine Teamleistung angesehen werden. Neben dem Cheftrainer
Torsten Lieberknecht müssen in diesem Zuge der sportliche Leiter Marc
Arnold, der Co-Trainer Darius Scholtysik, der Torwarttrainer Alexander
Kunze, der Reha- und Athletiktrainer Jürgen Rische und der Vereinspräsident
Sebastian Ebel genannt werden. Sie alle stießen zwischen 2007 und 2009 zur
Mannschafts- und Vereinsleitung.
Erstmals seit Langem gab die Eintracht in diesem Jahr viel Geld für
Neuzugänge aus. Unter diesen sind junge Spieler wie Julius Biada, zuvor bei
SC Fortuna Köln und einer der Topscorer der 3. Liga; Onel Hernández, der
von der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg nach Braunschweig kam; Quirin
Moll von Dynamo Dresden, Gustav Valsvik von Strømsgodset IF, Suleiman
Abdullahi von Viking Stavanger und der fünffache schwedische
Nationalspieler Christoffer Nyman von IFK Norrköping. Die Abgänge der
letzten Zeit konnten auf diese Weise gut kompensiert werden.
Der überraschende Wechsel des Torwarts und Publikumslieblings Rafal
Gikiewicz nach Freiburg brachte dem Verein ein halbe Million Euro ein. Emil
Berggreen, ebenfalls einer der populärsten Braunschweiger Spieler, ging
schon in der Winterpause nach Mainz und spülte dabei 1,5 Millionen Euro in
die Kasse. Der Shooting Star der vergangenen Saison, Gerrit Holtmann, war
jedoch der Topverkauf: Bis zu drei Millionen Euro soll er eingebracht
haben. Auch ihn verschlug es nach Mainz.
Da der Kader derzeit sehr ausgewogen ist, hatte Lieberknecht vor dem Spiel
gegen den Tabellenzwölften SV Sandhausen die berühmte Qual der Wahl. Wohl
einzig und allein Torhüter Jasmin Fejzić durfte als gesetzt gelten. 19.967
Zuschauer, darunter 36 aus Sandhausen, sahen am Samstag ein Spiel, das
durch viele Fouls und gelbe Karten geprägt war. Die Eintracht schien sich
dabei wie so oft dem Leistungsniveau des Gegners anpassen zu wollen.
Erst nach einer vollen Stunde fiel den Löwen wieder ein, wie Fußball
eigentlich geht. In der 62. Minute schoss der Startelf-Debütant Nyman nach
einem schönen Doppelpass von Kumbela und Reichel den Führungstreffer. Zwölf
Minuten später erhöhte Hernández in einem wundervollen Alleingang auf 2.0.
Da war auch das Gegentor durch Sukuta-Pasu in der 90. Minute nichts weiter
als ein kleiner Schönheitsfehler. Eintracht Braunschweig – ein wirklich
ernst zu nehmender Aufstiegsaspirant? Die nächsten beiden Spiele der
Englischen Woche gegen Stuttgart und Düsseldorf werden es zeigen.
18 Sep 2016
## AUTOREN
Axel Klingenberg
## TAGS
Eintracht Braunschweig
Hamburg
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