# taz.de -- Twitter schließt 125.000 Konten: Verdacht auf Terrorismus | |
> Twitter hat 125.000 Konten geschlossen, die IS-Unterstützern | |
> zugeschrieben werden. Außerdem werden zahlreiche ähnliche Konten weiter | |
> beobachtet. | |
Bild: Wer twittert denn da? | |
Washington dpa | Der Kurznachrichtendienst Twitter hat seinen Einsatz gegen | |
die Verbreitung von Terrorpropaganda verstärkt. Seit Mitte 2015 schloss das | |
US-Unternehmen nach eigenen Angaben 125.000 Zugänge, über die | |
terroristische Aktionen vor allem der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) | |
angedroht oder unterstützt wurden. | |
Das Unternehmen teilte am Freitag (Ortszeit) mit, es verurteile diesen | |
Missbrauch von Twitter und das Brechen seiner Regeln. „Wie die meisten | |
Menschen auf der Welt sind wir über diese Gräueltaten erschüttert“, | |
[1][erklärte Twitter]. „Diese Art von Verhalten wird von unserem Dienst | |
nicht unterstützt, genauso wenig wie jede gewalttätige Bedrohung.“ Brett | |
McGurk, der Sondergesandte von Präsident Barack Obama im Kampf gegen den | |
IS, begrüßte die Maßnahme in einem Tweet. | |
Alle Twitterzugänge und –mitteilungen würden sehr genau geprüft, ein | |
internes Team sei dafür verstärkt worden. Neben den bereits geschlossenen | |
Zugängen werde eine ganze Anzahl Accounts beobachtet, die ähnliche Merkmale | |
aufwiesen. Es gebe große Fortschritte bei der Identifizierung von | |
Terror-Accounts und Twitter reagiere schneller auf solche Nachrichten. | |
Twitter arbeite bei der Bekämpfung des Terrorismus eng mit den | |
Strafverfolgungsbehörden und der Justiz zusammen, hieß es. Im Januar hatten | |
Berichten zufolge US-Regierungsvertreter mit Technologiefirmen darüber | |
gesprochen, wie die Rekrutierung von IS-Sympathisanten über soziale Medien | |
unterbunden werden könne. Die US-Regierung hatte die Tech-Firmen | |
aufgefordert, Methoden zu entwickeln, Radikalisierung zu entdecken und zu | |
messen, wie CNN berichtete. Unter anderem Facebook, Google, Apple und | |
Microsoft hatten ihre Mitarbeit bekundet. | |
Der Einsatz der sozialen Medien gegen den Terrorismus geht aber laut | |
Twitter darüber hinaus. Es gebe keinen „Zauber-Algorithmus“ zum Auffinden | |
von Terror-Inhalten. „Globale Online-Plattformen müssen sehr schwierige | |
Entscheidungen auf Basis von sehr geringer Information und Richtlinien | |
treffen“, schrieb Twitter in dem Blog-Eintrag. | |
6 Feb 2016 | |
## LINKS | |
[1] http://blog.twitter.com/2016/combating-violent-extremism | |
## TAGS | |
„Islamischer Staat“ (IS) | |
Twitter / X | |
Schwerpunkt Rassismus | |
Twitter / X | |
Twitter / X | |
Schwerpunkt Meta | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Mensch und Maschine: Haben Sie Angst vor Algorithmen? | |
Vieles in unserem Alltag wird von Algorithmen geregelt. Wir vertrauen auf | |
ihre Neutralität. Dabei entscheiden sie nicht immer fair. | |
Es kriselt bei Twitter: Ärger um die Timeline | |
Kurz vor seinem 10. Geburtstag stagniert Twitter wirtschaftlich. Berichte | |
über eine neue Sortierung lösen Protest aus. Chef Jack Dorsey versucht zu | |
beruhigen. | |
„Hate Speech“ in sozialen Medien: Twitters Definition von Hass | |
Nachdem Twitter vielfach für den Umgang mit Hasskommentaren kritisiert | |
wurde, hat das Netzwerk genauer festgelegt, welche Posts nicht geduldet | |
werden. | |
Hate Speech in sozialen Netzwerken: Maas will mit Facebook reden | |
Der Justizminister hat das Unternehmen aufgefordert, stärker gegen | |
rechtsextreme und rassistische Inhalte vorzugehen. Ihn hätten viele | |
Beschwerden erreicht. |