# taz.de -- TPP-Abkommen unterzeichnet: USA preschen voran | |
> Mit reichlich Protest, aber ohne China: In Neuseeland wurde nun das | |
> transpazifische Freihandelsabkommen TPP unterzeichnet. | |
Bild: Protest in Auckland | |
Auckland AFP | Begleitet von Protesten ist in Neuseeland das größte | |
Freihandelsabkommen der Welt unterzeichnet worden. Mit der Transpazifischen | |
Partnerschaft (TPP) sollen Zölle und andere Handelsschranken zwischen zwölf | |
Pazifik-Anrainerstaaten abgebaut werden. Mit dem Abkommen wollen vor allem | |
die USA als größte Wirtschaftsmacht der Welt ihre Vormachtstellung | |
gegenüber China sichern. | |
Zu den Unterzeichnern des im Oktober vereinbarten Freihandelsabkommen | |
gehören neben den Wirtschaftsmächten USA und Japan auch Australien, Brunei, | |
Chile, Kanada, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam. | |
Zusammen stehen diese Länder für rund 40 Prozent der weltweiten | |
Wirtschaftsleistung. Nicht dabei ist China, die zweitgrößte Volkswirtschaft | |
der Welt. | |
Das Abkommen werde einen „neuen Standard für Handel und Investitionen in | |
einer der am stärksten wachsenden und dynamischsten Regionen der Welt“ | |
setzen, erklärten die zwölf Länder am Donnerstag nach der Unterzeichnung in | |
Auckland. Ziel sei es, den gemeinsamen Wohlstand zu vergrößern, | |
Arbeitsplätze zu schaffen und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung | |
in allen beteiligten Staaten zu erreichen. | |
Nach fünf Jahre dauernden Verhandlungen sei die Unterzeichnung des | |
Abkommens ein „wichtiger Meilenstein“, betonte der US-Handelsbeauftragte | |
Michael Froman. Auch Neuseelands Premierminister John Key sprach von einem | |
„bedeutenden Tag“. | |
## China prüft nun | |
Vor allem die USA wollen mit dem Abkommen die trotz schwächelnder | |
Wirtschaft weiter aufstrebende Volksrepublik China auf Abstand halten, die | |
in der Region den Einfluss der USA bedroht. „TPP erlaubt Amerika – und | |
nicht Ländern wie China – die Regeln für den Weg in das 21. Jahrhundert zu | |
schreiben“, betonte US-Präsident Barack Obama. Das Freihandelsabkommen | |
„stärkt unsere Führung im Ausland und stützt Arbeitsplätze hier in den | |
USA“. | |
China reagierte zurückhaltend auf das Freihandelsabkommen. Das | |
6.000-Seiten-Dokument werde nun geprüft, hieß es aus Peking. Das | |
Handelsministerium erklärte, China werde in der Region | |
Freihandelsvereinbarungen ermöglichen und „aktiv“ an ihnen teilhaben. | |
Die Unterzeichnung der Transpazifischen Partnerschaft beendet zwar den | |
Verhandlungsprozess. Nun müssen die Mitgliedstaaten aber innerhalb von zwei | |
Jahren den Vertrag ratifizieren, bevor er verbindlich in Kraft treten kann. | |
Dieser Ratifizierungsprozess dürfte sich allerdings schwierig gestalten, da | |
das Abkommen in vielen Ländern auf Widerstand trifft – unter anderem in den | |
USA und in Japan. Zudem ist die kanadische Regierung, die seit der | |
Aushandlung des Vertrags gewechselt hat, noch unentschlossen, ob sie die | |
Ratifizierung überhaupt angehen will. Kanada hat das Abkommen am Donnerstag | |
aber unterzeichnet. | |
Rund um das Konferenzzentrum in Auckland, in dem die feierliche Zeremonie | |
stattfand, blockierten Demonstranten die Straßen. Sie kritisierten unter | |
anderem die Geheimverhandlungen. Zudem befürchten sie, dass durch das | |
Abkommen Arbeitsplätze verloren gehen und die asiatisch-pazifischen Staaten | |
Souveränität einbüßen. | |
4 Feb 2016 | |
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