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# taz.de -- Festnahmen in Burundi: Journalisten sind wieder frei
> Ihre Telefone sind konfisziert worden, die Akkreditierungen widerrufen,
> doch die beiden europäischen Journalisten sind wieder frei.
Bild: Fotojournalist Phil Moore bei einer Protestaktion gegen die Inhaftierung …
Bujumbura dpa | Einen Tag nach ihrer Festnahme in Burundi sind zwei
Journalisten der französischen Zeitung Le Monde wieder freigelassen worden.
Der in Berlin lebende britische Fotojournalist Phil Moore und der
Afrika-Bürochef der Monde, Jean Philippe Rémy, seien wieder auf freiem Fuß,
sagte am Freitag ein Anwalt der Menschenrechtskommission, Deo Ndikumana.
Allerdings seien ihre Telefone konfisziert und ihre Akkreditierung
widerrufen worden. Sicherheitskräfte hatten sie am Donnerstag in einem von
der Opposition dominierten Stadtviertel von Bujumbura festgenommen.
Zuvor hatten unter anderem Le Monde und der französische Außenminister
Laurent Fabius ihre [1][sofortige Freilassung] gefordert. Der Direktor der
Zeitung, Jérôme Fenoglio, betonte, die beiden seien mit einem
ordnungsgemäßen Journalistenvisum im Land gewesen. Sie gingen nur ihrem
Beruf nach und trafen sich mit Vertretern aller Konfliktparteien, wie er
weiter erklärte.
Polizeisprecher Moise Nkurunziza hatte erklärt, Moore und Rémy hätten sich
bei der Festnahme im Stadtviertel Nyakabiga bei „Kriminellen“ aufgehalten
und mit diesen zusammengearbeitet. Die Polizei habe 17 Menschen
festgenommen und auch Waffen beschlagnahmt. Doch auch friedliche
Unterstützer der Opposition werden in dem ostafrikanischen Land von
Sicherheitskräften bisweilen als „Kriminelle“ bezeichnet.
Burundi steckt seit April in einer tiefen Krise. Auslöser war das Bestreben
von Präsident Pierre Nkurunziza, sich trotz einer gesetzlichen Begrenzung
auf zwei Amtszeiten ein weiteres Mandat zu sichern. Seither kommt es immer
wieder zu Gewalttaten. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden
mindestens 400 Menschen getötet.
Amnesty International erklärte unterdessen, dass Zeugenaussagen und die
Auswertung von Satellitenbildern darauf schließen lassen, dass Dutzende
Menschen im Raum Bujumbura in Massengräbern verscharrt wurden. „Diese
Bilder legen ein vorsätzliches Bemühen der Behörden nahe, das Ausmaß der
Tötungen durch die Sicherheitskräfte zu verschleiern“, sagte der
Ostafrika-Direktor der Menschenrechtsorganisation, Muthoni Wanyeki. Es gebe
Hinweise auf mindestens fünf vor kurzem angelegte Massengräber.
Fast eine Viertelmillion Menschen sind seit Beginn der Krise im April aus
Angst vor einer weiteren Eskalation in Nachbarländer geflohen. In dem armen
Land mit rund elf Millionen Einwohnern ging erst vor einem Jahrzehnt ein
Bürgerkrieg zwischen der Hutu-Mehrheit und der Tutsi-Minderheit mit 300 000
Toten zu Ende.
29 Jan 2016
## LINKS
[1] http://www.lemonde.fr/afrique/article/2016/01/29/le-monde-demande-la-libera…
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Burundi
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