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# taz.de -- Bundesliga Sonntagsspiele: Dreimal Meier gegen die Wölfe
> Eintracht Frankfurt hat ein spannendes Spiel gegen den VfL Wolfsburg noch
> gedreht: Viel zu wenig für den ambitionierten Werksklub. Bremen siegt
> überraschend.
Bild: Alex Meier nach seinem zweiten Tor gegen Wolfsburg
Frankfurt/Main/Gelsenkirchen dpa | Ein Dreierpack von Frankfurts Torjäger
Alexander Meier hat dem VfL Wolfsburg gleich zu Beginn des neuen Jahres den
nächsten schweren Rückschlag im Rennen um die Champions-League-Plätze
verpasst. Trotz zahlreicher Chancen verlor der deutsche Pokalsieger am
Sonntag in letzter Minute noch mit 2:3 (1:0) bei Eintracht Frankfurt. Der
SV Werder Bremen hat im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga einen
überraschenden Auswärtssieg gefeiert.
Das Führungstor für Wolfsburg von Verteidiger Dante (25.) und der
2:2-Ausgleich von Weltmeister André Schürrle (79.) waren zu wenig, um die
Patzer von Konkurrenten wie Borussia Mönchengladbach oder Hertha BSC am
ersten Rückrunden-Spieltag der Fußball-Bundesliga zu nutzen. Denn die
Eintracht hatte vor 35.000 Zuschauern immer noch den amtierenden
Bundesliga-Torschützenkönig Meier, der in der Nachspielzeit den umjubelten
Siegtreffer erzielte und vorher schon zum 1:1 (66.) und 2:1 (73.) traf. In
der ersten Halbzeit spielten die Frankfurter noch wie ein Absteiger. In der
zweiten Hälfte wehrten sie sich dann fulminant dagegen, noch tiefer in die
Abstiegszone hineinzurutschen.
Eintracht-Trainer Armin Veh stellte mit Szabolcs Huszti erst einmal nur
einen seiner drei Winter-Neuzugänge auf. Der 3,5-Millionen-Euro-Einkauf
Marco Fabian wurde zur Pause eingewechselt. Beide zeigten einen
vielversprechenden Einstand, ihre fußballerische Klasse hilft den Hessen
weiter. Doch in der ersten Halbzeit war ihr neues Team den Wolfsburgern
zunächst einmal scheinbar hoffnungslos unterlegen.
Zeitweise spazierten die Gäste wie im Training durch das Frankfurter
Mittelfeld. Die Eintracht war viel zu passiv und lethargisch. Eine Reihe
klarer und nahezu ungestört herausgespielter VfL-Chancen waren die Folge:
Max Kruse vergab die erste davon (15.), danach musste SGE-Torwart Lukas
Hradecky nacheinander gegen Daniel Caligiuri (18.) und Naldo (18.) retten.
Kurz vor der Pause vergaben die Wolfsburger ebenfalls in kurzer Folge eine
5:3-Überzahlsituation (41.) und die bis dato größte aller Möglichkeiten
durch Caligiuri (42.). Das fiel zunächst nur deshalb nicht allzu schwer ins
Gewicht, weil Dante zwischendurch nach einem Freistoß von Ricardo Rodriguez
die völlig verdiente und längst überfällige Führung erzielt hatte. Die
Eintracht wurde zur Halbzeit von den eigenen Fans lautstark ausgepfiffen.
## Mehr Präsenz und Willen
Das änderte sich jedoch nach der Pause. Die zweite Hälfte begann gleich mit
der bislang besten Frankfurter Chance: Nach einer Flanke von Huszti
scheiterte Stefan Aigner per Kopfball an Torwart Diego Benaglio (46.). Die
Gastgeber waren nun deutlich besser im Spiel, sie zeigten viel mehr Präsenz
und Willen.
Aus Wolfsburger Sicht rächte sich nun, dass der VfL dieses Spiel nicht
schon längst entschieden hatte. Symptomatisch dafür: In der 64. Minute
vergab Schürrle eine dicke Kopfballchance. Nicht einmal zwei Minuten später
traf Meier zum 1:1. Marco Russ hätte die Eintracht schon direkt danach in
Führung bringen können (68.). Das holte erneut Meier dann fünf Minuten
später nach.
Wolfsburg kam durch Schürrle noch einmal zum Ausgleich, doch auch danach
wiederholte sich die Geschichte dieses Spiels: Erneut Schürrle und
Vieirinha ließen gute Chancen für den VfL liegen – und auf der Gegenseite
traf dann Meier.
## Fritz' 300. Bundesliga-Spiel
Die Werder-Oldies Clemens Fritz und Claudio Pizarro haben derweil den FC
Schalke 04 alt aussehen lassen und den Bremern im Abstiegskampf einen
überraschenden 3:1 (1:1)-Auswärtssieg beschert. Nachdem Joel Matip die
lange Zeit überlegenen Schalker schon in der vierten Minute in Führung
geköpft hatte, drehten der 34 Jahre alte Werder-Kapitän und der 37 Jahre
alte Stürmer-Star aus Peru mit ihren Toren kurz vor und nach der Pause das
letzte Sonntagsspiel der Fußball-Bundesliga. Schalke konnte damit die
Patzer der Konkurrenz im Kampf um einen Champions-League-Platz nicht
nutzen.
Viereinhalb Jahre nach seinem bislang letzten Treffer traf Fritz (43.) in
seinem 300. Bundesliga-Spiel zum zunächst glücklichen Ausgleich. Der
überragende Werder-Kapitän bereitete dann auch den Siegtreffer von Pizarro
(54.) mit einer Energieleistung vor. Der Stürmer hat nun 179 Tore in der
Bundesliga erzielt und ist damit zusammen mit Stefan Kuntz der sechstbeste
Torjäger im Oberhaus. In der 89. Minute machte Anthony Ujah mit seinem
Treffer nach erneuter Vorarbeit von Fritz alles klar.
Die Bremer zeigten in Schalke erneut ihre Auswärtsstärke, haben nun 14
ihrer 18 Punkte in der Fremde geholt. Das Team von Trainer Viktor Skripnik
liegt punktgleich mit dem VfB Stuttgart auf dem Relegationsplatz. Für die
Schalker, die das Hinspiel in Bremen noch 3:0 gewonnen hatten, endete eine
stolze Serie: Seit elf Bundesliga-Spielen waren sie gegen die Bremer
ungeschlagen. Nach dem verpatzten Rückrundenauftakt hat die Elf von Trainer
André Breitenreiter als Tabellen-Sechster zwei Punkte Rückstand auf den
Tabellen-Vierten Borussia Mönchengladbach.
Gegen die lange Zeit harmlosen Bremer fiel der Ausfall des
langzeitverletzten Abwehrchefs Benedikt Höwedes zunächst nicht ins Gewicht.
Vor dem Anpfiff bestätigte Manager Horst Heldt Kontakte zu dem in Moskau
spielenden Ex-Nationalspieler Serdar Tasci. Schon nach dem ersten Eckball
von Johannes Geis durften die 62 271 Zuschauer in der einmal mehr voll
besetzten Arena jubeln. Matips per Kopf erzieltes drittes Saison-Tor
brachte Sicherheit in den Vortrag der Breitenreiter-Schützlinge.
Die Schalker freilich machten zu wenig aus ihrer Überlegenheit. Klaas Jan
Huntelaar lupfte den Ball in der 28. Minute gegen die Latte. Wenig später
ließ der Niederländer seinen Gegenspieler Papy Djilobodji, den Neuzugang
vom FC Chelsea, stehen, traf aber nur das Außennetz. In der 34. Minute dann
tauchte Huntelaar wieder frei vor Werder-Keeper Felix Wiedwald auf und
vergab erneut.
Und so kam es, wie es kommen musste. Wenige Minuten, nachdem Bremens
Philipp Bargfrede verletzt vom Platz musste und durch Zlatko Junzovic
ersetzt wurde, sorgte ein Kraftakt vom Werder-Kapitän für den Ausgleich. In
seinem Jubiläumsspiel dribbelte Fritz vor dem Sechzehner wie ein
Brasilianer, traf den linken Innenpfosten und durfte danach jubeln. Seinen
letzten Bundesliga-Treffer hatte der 34-Jährige im August 2011 erzielt.
„Zur Halbzeit hätte es schon 3:0 oder 4:0 stehen müssen“, sagte Schalkes
Co-Trainer Volkan Bulut. Nach dem Wechsel wurde Werder stärker. Es war
Pizarro, der aus kurzer Entfernung traf und seinen 179. Bundesliga-Treffer
bejubelte. Wieder war es Fritz der perfekt vorgelegt hatte. Und auch für
Ujah maßgerecht servierte.
24 Jan 2016
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