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# taz.de -- Tote an der türkischen Küste: Mindestens 36 Flüchtlinge ertrunken
> An der Ägäis-Küste wurden 29 tote Flüchtlinge angespült. Weitere sieben
> Ertrunkene wurden aus der Ägäis geborgen. Unter den Opfern sollen auch
> Kinder sein.
Bild: Türkische Einsatzkräfte am Strand von Dikili.
Istanbul afp | Ein tödliches Ende hat für mindestens 36 Flüchtlinge die
gefährliche Überfahrt von der Türkei nach Griechenland genommen. Türkische
Polizisten fanden am Dienstag 29 Leichen an den Stränden der westlichen
Region Balikesir gegenüber der griechischen Insel Lesbos, wie ein Sprecher
des Grenzschutzes der Nachrichtenagentur AFP sagte. Weitere sieben
Ertrunkene wurden aus der eisigen Ägäis geborgen. Unter den Opfern waren
mehrere Kinder.
Wegen starker Winde war am Morgen ein in der Region Dikili gestartetes Boot
mit 22 Flüchtlingen an Bord gekentert, wie die Nachrichtenagentur Dogan
meldete. Trotz des Einsatzes der türkischen Grenzschützer seien die meisten
Passagiere tot an einem Strand von Ayvalik gefunden worden. Auf von Dogan
verbreiteten Fotos und Videos waren am Strand liegende Kinderleichen zu
sehen, die über ihrer Kleidung Rettungswesten trugen.
Mindestens ein weiteres Drama ereignete sich, als Wasser in ein mit 58
Flüchtlingen überladenes Schlauchboot vor dem Badeort Dikili eindrang. Laut
Dogan wurden etwa ein dutzend Tote, darunter Frauen und Kinder, an einem
nahe gelegenen Strand gefunden. Dutzende Flüchtlinge konnten demnach
gerettet werden, viele mussten mit Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht
werden.
Die Bilder von den ertrunkenen Kindern erinnern an das Schicksal des
dreijährigen Syrers Aylan Kurdi. Der Junge war im September bei der
Überfahrt nach Griechenland ertrunken und tot an einen türkischen Strand
gespült worden. Die Bilder des toten Aylan hatten in der ganzen Welt
Entsetzen ausgelöst.
Es war zunächst nicht klar, wie viele Boote am Dienstag sanken. Bei den
Unglücken handelt es sich um die bislang folgenschwersten im neuen Jahr.
Trotz winterlicher Temperaturen und derzeit schlechter Wetterbedingungen
mit rauer See versuchen nach Angaben der türkischen Behörden weiterhin
zahlreiche Flüchtlinge, von der türkischen Küste aus die griechischen
Ägäis-Inseln und damit die Europäische Union zu erreichen.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen im
vergangenen Jahr etwa 700 Menschen bei dem Versuch ums Leben, über die
Ägäis die EU zu erreichen, oder sie werden vermisst. Insgesamt kamen laut
IOM im vergangenen Jahr eine Million Flüchtlinge in die EU, davon 700.000
über die Türkei und die griechischen Ägäis-Inseln.
5 Jan 2016
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