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# taz.de -- Mutmaßlicher Bitcoin-Erfinder: Der nächste „Satoshi Nakamoto“
> Ein australischer IT-Experte gilt als möglicher Schöpfer der
> Digitalwährung Bitcoin. Seine Wohnung wurde am Mittwoch durchsucht – aber
> aus anderen Gründen.
Bild: Australische Polizisten bei der Razzia: Der Koffer ist vermutlich voller …
Berlin/Sydney dpa | Journalisten glauben erneut, den mysteriösen Erfinder
der Digitalwährung Bitcoin enttarnt zu haben. Das Magazin Wired und die
Website Gizmodo [1][berichteten] in der Nacht zum Mittwoch, ihnen
zugespielte Dokumente wiesen auf den australischen IT-Experten Craig Steven
Wright. Anders als in früheren Fällen folgte diesmal wenige Stunden nach
den Berichten eine Durchsuchungsaktion bei dem Mann. Es heiße aber, sie
hänge mit Ermittlungen der australischen Steuerbehörde zusammen und sei
nicht von den Veröffentlichungen ausgelöst worden, berichtete die britische
Tageszeitung [2][The Guardian] vom Ort der Razzia.
Bitcoin ist eine anonyme und unregulierte Digitalwährung. Sie war 2009
gestartet worden. Dahinter stand eine Person mit dem Namen „Satoshi
Nakamoto“, der weithin als Pseudonym gilt.
Wired und Gizmodo stützen sich auf „geleakte“ E-Mails und Kopien alter
Blogeinträge von Wright. Dort fänden sich ein PGP-Schlüssel – eine
einmalige digitale Signatur – sowie eine Mail-Adresse, die mit „Satoshi
Nakamoto“ in Verbindung gebracht werden. Außerdem sage Wright in einer
angeblichen Dokumentation eines Gesprächs mit der australischen
Steuerbehörde, er habe Bitcoin seit 2009 betrieben.
Diverse Dokumente wiesen auf den 2013 verstorbenen amerikanischen
Computerexperten Dave Kleiman als Partner bei der Entwicklung der
Bitcoin-Währung hin. Beide Medien räumten zugleich ein, dass sie die
Echtheit der Dokumente nicht bestätigen können.
## Ein Bitcoin-Schatz im Wert von 440 Millionen Dollar
Die Frage nach dem Bitcoin-Urheber ist auch deshalb spannend, weil ihm ein
Schatz von 1,1 Millionen Einheiten der Digitalwährung zugerechnet wird. Er
wäre nach aktuellem Kurs über 440 Millionen Dollar wert. In den Unterlagen
finde sich ein Dokument, in dem Kleiman sich bereiterklärt, die Kontrolle
über einen Fonds mit 1,1 Millionen Bitcoin zu übernehmen, betonte Wired.
Die PDF-Datei sei mit seiner PGP-Signatur unterschrieben. Es gibt
höchstwahrscheinlich nur ein Bitcoin-Paket in dieser Größe. Laut Gizmodo
starb Kleiman, der nach einem Motorrad-Unfall auf Rollstuhl angewiesen war,
verarmt.
Wright war bereits als Bitcoin-Experte bekannt und hatte auch den Aufbau
einer Bank für die Digitalwährung angekündigt. Dennoch wurde er bisher
nicht als Figur hinter „Satoshi Nakamoto“ gehandelt. Diverse Journalisten
versuchten in den vergangenen Jahren, die Identität des Bitcoin-Erfinders
aufzudecken. Eher blamabel ging im vergangenen Jahr ein Anlauf des Magazins
Newsweek aus, das glaubte, den pensionierten kalifornischen Ingenieur
Dorian Nakamoto als Strippenzieher ausgemacht zu haben, der früher Satoshi
hieß.
Der New-York-Times-Reporter Nathaniel Popper schrieb bei Twitter, auch er
habe die Unterlagen bereits im Oktober angeboten bekommen, aber wegen
seiner Zweifel an der Authentizität auf eine Berichterstattung verzichtet.
9 Dec 2015
## LINKS
[1] http://gizmodo.com/this-australian-says-he-and-his-dead-friend-invented-bi-…
[2] http://www.theguardian.com/technology/2015/dec/09/bitcoin-founder-craig-wri…
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