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# taz.de -- Facebook startet „Free Basics“ in Indien: Ausgewählter Netzzug…
> Mit seinem Projekt will Facebook einer Milliarde Indern einen
> Internetzugang schenken. Unproblematisch ist das nicht, so die Kritiker.
Bild: Aktivisten sehen die Netzneutralität bedroht und werfen Facebook Interne…
Berlin taz | Facebook macht Internet in Indien für mehr als eine Milliarde
Menschen verfügbar. Das vermeldete Facebook-Gründer Mark Zuckerberg
[1][Anfang der Woche in einem Facebook-Post]. Demnach stehe die Plattform
[2][Free Basics (vormals internet.org)] ab sofort den Bewohnern des
Schwellenlandes als App für das Smartphone zur Verfügung.
Nur knapp ein Drittel der circa 1.3 Milliarden Menschen des Subkontinents
hätten bisher einen Internetzugang, so Zuckerberg. Bislang war die
Initiative nur in sechs von 29 indischen Bundesstaaten verfügbar,
[3][schreibt die Hindustian Times]. Mit seiner kostenfreien Alternative
will Facebook nun aber mehr als eine Milliarde Menschen in Indien
erreichen. Für das Unternehmen stellt das asiatische Land mit seinen etwa
130 Millionen Facebook-Nutzern einen der wichtigsten Märkte weltweit dar.
Einen Haken hat das „Wohltätigkeitsprojekt“ jedoch: Um den Dienst zu nutzen
brauchen User eine Sim-Karte des größten Telekommunikationsanbieters
Indiens, Reliance Communications. Zu den Angeboten der App gehören unter
anderem, neben Facebook, auch Wikipedia, das Nachrichtenportal BBC, ein
Wörterbuch und ein Tageshoroskop.
Schon im April diesen Jahres hatte die Einführung von Free Basics zu
weitreichenden Online-Protesten geführt. Die Plattform verstoße gegen den
Gedanken der Netzneutralität, so die Kritiker. Das Unternehmen würde durch
die Angebots-Auswahl die Wettbewerbschancen anderer Internetdienste
mindern. Facebook erschaffe dadurch sein „eigens (geschlossenes) Ökosystem
zum Kommunizieren und Konsumieren“, [4][schrieb etwa
netzpolitik.org-Gründer Markus Beckedahl].
[5][Gegner des Projekts] werfen Facebook außerdem vor, mit ausgewählten
Partnern Geschäfte auf Kosten der Ärmsten machen zu wollen.
Zwar [6][reagierte Facebook mittlerweile auf die Vorwürfe] indischer
Netzaktivisten bezüglich der Netzneutralität und öffnete zudem seine
Schranken auch für weitere Unternehmen. Doch die Netzaktivisten sehen auch
ein weiteres Problem in Sachen Sicherheit und Verschlüsselung von Daten. So
laufe der gesamte Datenverkehr über Rechner von Facebook, kritisierten etwa
[7][zwei Autoren der Electronic Frontier Foundation (EFF)], einer
Nichtregierungsorganisation, die sich für Grundrechte im Internet einsetzt.
Viele Billig-Handys könnten diese Anfragen nicht verschlüsseln, so dass
Behörden die Daten mitlesen könnten.
Auch würde sich durch die Monopolstellung Facebooks die Möglichkeit zur
Zensierung des Internets ergeben, befürchten die Bürgerrechtler.
Regierungen könnten etwa Druck auf den Konzern ausüben, um Inhalte sperren
oder drosseln zu lassen. Auch sehen sie das Angebot des amerikanischen
Unternehmens im Sinne der Netzneutralität kritisch, da Facebook künftig
Werberelevante Inhalte im eigenen Interesse fördern könnte, um daraus
Profit zu schlagen.
25 Nov 2015
## LINKS
[1] http://www.facebook.com/photo.php?fbid=10102490971619701&set=a.52923770…
[2] http://internet.org/
[3] http://www.hindustantimes.com/tech/facebook-s-controversial-free-basics-now…
[4] https://netzpolitik.org/2015/facebook-liebt-nur-die-eigene-netzneutralitaet/
[5] http://blog.savetheinternet.in/
[6] https://press.internet.org/2015/05/04/announcing-the-internet-org-platform/
[7] http://www.eff.org/deeplinks/2015/05/internetorg-not-neutral-not-secure-and…
## AUTOREN
Florian Brand
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Internet
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