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# taz.de -- US-Todeskandidat Jerry Correll: Hinrichtung nach 30 Jahren Haft
> Aus Eifersucht erstach Jerry Correll seine Ex-Frau und die Tochter. Nun
> wurde er hingerichtet. Bis zuletzt hatten seine Anwälte versucht, das zu
> verhindern.
Bild: Der Vierfach-Mörder Jerry Correll wurde mit der Injektion einer Giftspri…
STARKE ap | Im US-Staat Florida ist ein Mann wegen vierfachen Mordes
hingerichtet worden. Jerry Correll wurde am Donnerstag um 19.36 Uhr
(Ortszeit) nach Injektion der Giftspritze für tot erklärt. Zuvor hatte der
Oberste Gerichtshof seine letzten Gesuche um eine Aussetzung der Exekution
abgewiesen. Correll war im Jahr 1986 zum Tode verurteilt worden, weil er im
Jahr zuvor seine frühere Ehefrau, deren gemeinsame fünfjährige Tochter, die
Mutter seiner Ex-Frau und deren Schwester erstochen haben soll.
Seine Exekution war zunächst für Februar geplant, doch ordnete ein Gericht
die Aussetzung an, nachdem seine Verteidiger in Florida und Anwälte in
einem Fall aus Oklahoma Bedenken über das für den Giftmix verwendete
Beruhigungsmittel Midazolam angemeldet hatten. Es würde nicht ausreichen,
um Correll außer Gefecht zu setzen, argumentierten seine Anwälte mit Blick
auf dessen früheren Alkoholmissbrauch und daraus resultierende Hirnschäden.
Corrells Fall wurde daraufhin an ein Gericht in Orlando verwiesen, das die
Wirksamkeit von Midazolam bei dem 59-Jährigen prüfen sollte. Nach der
Anhörung von Experten kam ein Richter zu dem Schluss, dass die Hinrichtung
stattfinden könne. Das Oberste Gericht von Florida wies zudem Argumente ab,
wonach Corrells jahrzehntelange Haft im Todestrakt grausamer und
ungewöhnlicher Bestrafung gleichkomme.
Seine Anwälte beantragten beim Supreme Court der USA außerdem einen
Exekutionsaufschub, bis das Gericht in einem anderen Fall entschieden habe,
ob der Staat Florida Richtern zu viel Macht bei der Verhängung von
Todesstrafen einräume. Doch das Gericht schmetterte Corrells Gesuch am
Donnerstagabend ab.
## Mord aus Eifersucht
Im Juli 1985 waren Corrells kleine Tochter, seine Ex-Frau, deren Mutter und
deren Schwester erstochen in einem Haus in Orlando aufgefunden worden. Die
Zeitung Orlando Sentinel berichtete unter Berufung auf die
Staatsanwaltschaft, Correll sei eifersüchtig gewesen, weil seine ehemalige
Gattin eine neue Beziehung eingegangen sei. Nachdem er sie erstach, soll er
sich demnach an der Leiche vergangen haben.
Zunächst sagte Correll jedoch vor einem Ermittler aus, dass er am Abend der
Morde nicht im Haus gewesen sei. Stattdessen habe er mit einer Frau, die
ihn in den Vorort Kissimmee gefahren habe, Alkohol getrunken und Marihuana
geraucht. Doch Ermittlern zufolge wiesen Corrells Hände und Arme Kratzer,
Schnittwunden und Quetschungen auf. Seine Finger- und Handabdrücke passten
zudem zu jenen, die am Tatort gefunden worden seien. Zudem wurden Beweise
vorgebracht, wonach er zu einem früheren Zeitpunkt Morddrohungen gegen
seine Ex-Lebensgefährtin ausgestoßen habe.
Correll war der 22. Häftling in Florida, der unter dem seit 2011
amtierenden Gouverneur Rick Scott exekutiert wurde. Das ist die höchste
Zahl von Exekutionen in der Amtszeit eines Gouverneurs, seit 1979 die
Todesstrafe in dem Südstaat wieder eingeführt wurde.
30 Oct 2015
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