# taz.de -- US-Todeskandidat Richard Glossip: Gericht verschiebt Hinrichtung er… | |
> Binnen zwei Wochen wird die geplante Exekution von Richard Glossip | |
> zweimal verschoben. Diesmal stimmte etwas beim Giftmix nicht. | |
Bild: Erleichtert: Familienmitglieder des zum Tode verurteilten Richard Glossip. | |
MCALESTER ap | In letzter Minute hat der US-Staat Oklahoma die geplante | |
Hinrichtung eines Todeskandidaten verschoben. Kurz vor der für Mittwoch | |
geplanten Exekution von Richard Glossip habe der Strafvollzug eine | |
Giftspritze bekommen, deren Zusammensetzung nicht in Einklang mit den | |
Regularien stehe, teilte Gouverneurin Mary Fallin zur Begründung mit. | |
Demnach ging bei der Haftanstalt der Stoff Kaliumacetat ein, obwohl | |
Richtlinien den Einsatz von Kaliumchlorid vorsehen. | |
Fallin verschob die Hinrichtung auf den 6. November. Bis dahin habe der | |
Staat genug Zeit, um die Eignung von Kaliumacetat als mögliches | |
Ersatzmittel zu prüfen oder sich Kaliumchlorid zu beschaffen, sagte sie. | |
Glossip soll 1997 den Mord an seinem früheren Arbeitgeber Barry Van Treese | |
in Auftrag gegeben haben. Dem Opfer gehörte ein Motel in Oklahoma City, in | |
dem Glossip als Manager tätig war. Dieser beteuert seit langem, dass ihm | |
die Bluttat vom Hotel-Handwerker Justin Sneed angehängt worden sei. | |
Sneed gab zwar zu, Van Treese mit einem Baseballschläger zu Tode geprügelt | |
zu haben, doch erklärte er, Glossip habe ihm dafür 10 000 Dollar | |
versprochen. Sneed – der eine lebenslange Haftstrafe absitzt – war der | |
Kronzeuge in den zwei Prozessen gegen Glossip. | |
## „Das ist einfach verrückt“ | |
Dessen Exekution war zunächst für den 16. September angesetzt. Doch nur | |
Stunden zuvor [1][setzte ein Berufungsgericht in Oklahoma die Strafe aus] | |
und gewährte eine zweiwöchige Gnadenfrist, in der neue Beweise geprüft | |
werden sollten. Dazu gehörte die Aussage eines Mithäftlings, der | |
mitbekommen haben will, wie Sneed eingeräumte, fälschlicherweise Glossip | |
bezichtigt zu haben. | |
Das selbe Gericht hatte jedoch erst am Montag einen Antrag Glossips auf | |
Ansetzung einer Anhörung und Aussetzung der Exekution abgewiesen. Die neuen | |
Beweise bauten lediglich auf Theorien auf, die bereits in seinen ersten | |
Plädoyers bemüht worden seien, hieß es zur Begründung. | |
Nach der jüngsten Beschluss zum Strafaufschub zeigte sich Glossip in einem | |
Telefoninterview aus seiner Zelle erleichtert. „Das ist einfach verrückt“, | |
sagte er. Er sei „froh, noch 37 Tage mehr zu haben.“ | |
1 Oct 2015 | |
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