# taz.de -- US-Todeskandidat Richard Glossip: Gericht schiebt Hinrichtung auf | |
> Die Exekution des US-Todeskandidaten ist ausgesetzt. Er sollte durch eine | |
> Giftspritze hingerichtet werden. An seiner Schuld bestehen erhebliche | |
> Zweifel. | |
Bild: „Auch Jesus wurde fälschlicherweise hingerichtet“: Unterstützerinne… | |
MCALESTER/WASHINGTON ap/dpa | Ein Berufungsgericht im US-Staat Oklahoma hat | |
wenige Stunden vor einer Hinrichtung die Exekution ausgesetzt. Die Richter | |
gaben am Mittwoch einem Antrag der Anwälte des Todeskandidaten statt, | |
wonach mehr Zeit für die Prüfung neuer Beweise benötigt werde. Ihr Mandant | |
Richard Eugene Glossip war zweimal verurteilt worden, weil er 1997 den Mord | |
seines früheren Arbeitgebers – eines Motelbesitzers – in Auftrag gegeben | |
haben soll. | |
Zuvor war seine Klage vor dem obersten Gerichtshof gescheitert: Er sollte | |
an diesem Mittwoch um 15.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ) durch eine | |
Giftinjektion sterben. Glossip hatte gegen das Exekutionsmittel Midazolam | |
geklagt. | |
Glossips Fall war bereits seit dem Jahr 1997 aufsehenerregend. Seine | |
Verteidiger trugen reihenweise entlastende Indizien zusammen, Prominente | |
setzten sich für ihn ein. Unter ihnen war auch Susan Sarandon, die in dem | |
Film „Dead Man Walking“ die Aktivistin Helen Prejean spielt, die sich gegen | |
die Todesstrafe einsetzt. | |
Mit anderen Todeskandidaten aus dem Bundesstaat Oklahoma hatte Glossip | |
gegen die Verwendung von Midozalam geklagt, weil es bei anderen zu einem | |
besonders qualvollen Tod geführt hatte. Das Beruhigungsmittel wird | |
eingesetzt, weil europäische Unternehmen zuvor das Barbiturat Pentobarbital | |
nicht mehr an die USA geliefert hatten. | |
Die Todesstrafe ist noch in 31 der 50 US-Bundesstaaten sowie auf | |
Bundesebene erlaubt. Bei vielen Verurteilten stellt sich nachträglich | |
heraus, dass sie unschuldig waren. | |
16 Sep 2015 | |
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