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# taz.de -- Weltweiter Emissionshandel: Ökosteuern für die Industrie
> Bundeskanzlerin Merkel fordert mit Weltbank, IWF und OECD einen globalen
> Preis für CO₂. Das sei eine zentrale Aufgabe der Politik.
Bild: Ein solcher Preis würde Industrien weltweit betreffen - auch in Sibirien
Berlin taz | Denkt man den Gedanken zu Ende, unterstützt Bundeskanzlerin
Angela Merkel die Idee von Greenpeace, die Braunkohlesparte von Vattenfall
zu übernehmen und für viel Geld stillzulegen. Denn ein „Preis für den
Kohlenstoff“ sei eine zentrale Aufgabe der Politik, „er fördert
Investitionen in klimafreundliche Technik, und wir sollten unsere
Anstrengungen da verstärken“, erklärte Merkel.
Aber anders als die Umweltschützer will die Kanzlerin erst mal kein exaktes
Preisschild für eine konkrete Industriebranche, sondern ein weltweites
System von CO2-Steuern oder Emissionshandel. Sie ist damit Teil des neuen
„Carbon Pricing Panel“, das sich am Dienstag präsentierte: Die Weltbank,
der Internationale Währungsfonds und die OECD haben Staaten und Investoren
versammelt, um rechtzeitig zur letzten Woche der Vorverhandlungen zum
Klimavertrag von Paris Druck zu machen.
Die Welt brauche einen CO2-Preis, um „die Weltwirtschaft in Richtung einer
kohlenstoffarmen, produktiven und wettbewerbsfähigen Zukunft zu steuern“,
so die Organisationen, politischen aus Deutschland, Frankreich, Mexiko,
Chile, den Philippinen und Äthiopien und Chefs großer Unternehmen. Bisher
haben 40 Länder und 23 Staaten und Regionen wie etwa die EU einen
CO2-Preis. Weltweit deckt dieser Markt von etwa 50 Milliarden Dollar aber
nur 12 Prozent der Emissionen ab.
Vor allem die Industriestaaten müssen „ihre Anstrengungen scharf
beschleunigen“, um ihre eigenen Klimapläne einzuhalten, mahnte auch
OECD-Umweltdirektor Simon Upton. Die CO2-Emissionen müssten viel schneller
sinken als bisher: Aus einer jährlichen Quote von 1,6 Prozent in den USA
müssten etwa 2,5 Prozent werden, die EU müsste von 1,8 auf 2,8 Prozent
Reduzierung zulegen, Japan gar von einer leichten Zunahme der Emissionen
auf minus 1,5 Prozent kommen. China und Indien dagegen seien ganz gut auf
Kurs, ihre eigenen Klimapläne zu halten – die allerdings auch keine
absoluten Reduzierungen vorsehen.
20 Oct 2015
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Emissionshandel
CO2-Steuer
Steuern
Greenpeace
Braunkohle
USA
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