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# taz.de -- Kommentar Machtwechsel in Kanada: Klatsche für anti-islamische Par… |
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> Ein ermutigendes Zeichen: Kanadas bisheriger Premier Stephen Harper |
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> wetterte gegen Muslime und Flüchtlinge. Der Schuss ging nach hinten los. |
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Bild: Muss nach zehn Jahren als Premier einem Liberalen Platz machen: der Konse… |
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Es war eine bemerkenswerte Wahlnacht in Kanada. Während sich in vielen |
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Ländern angesichts der Flüchtlingskrise rechtspopulistische Parteien und |
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Parolen immer weiter ausbreiten, haben die Kanadier am Montag ein |
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gegenteiliges Zeichen gesetzt. Sie haben ihren rechts-konservativen |
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Regierungschef Stephen Harper nach fast zehn Jahren in den Ruhestand |
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geschickt und sich für einen [1][Neuanfang links der Mitte] entschieden. |
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Dabei hat auch in Kanada die Flüchtlingskrise eine entscheidende Rolle |
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gespielt – aber ganz anders, als man es vermuten würde. Harper hatte |
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geglaubt, im Wahlkampf mit anti-islamischen Parolen punkten zu können. Er |
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wetterte gegen Frauen mit muslimischem Schleier, warnte die Kanadier vor |
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vermeintlich „barbarischen kulturellen Praktiken“ und stemmte sich gegen |
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die Aufnahme von zu vielen Flüchtlingen. |
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Doch der Schuss ging gewaltig nach hinten los. Je länger die Kanadier |
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Harpers Parolen ertragen mussten, desto mehr wandten sich angewidert ab. |
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Statt um Harpers eigentliche Kernthemen Wirtschaft oder Steuern ging es im |
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Wahlkampf am Ende fast nur noch um die Frage von Werten. Viele Kanadier |
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fragten sich: Ist Harpers Kanada noch unser Kanada? |
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An der Wahlurne haben die Kanadier die Frage eindeutig mit nein |
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beantwortet. Mit Justin Trudeau haben sie sich jetzt für einen |
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Regierungschef entschieden, der die großzügige Einwanderungstradition des |
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Landes verteidigen, mehr Flüchtlinge aufnehmen und das Land insgesamt |
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zusammenführen und nicht spalten will. In Zeiten wie diesen ist das ein |
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ermutigendes Zeichen. |
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20 Oct 2015 |
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## LINKS |
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[1] /Parlamentswahl-in-Kanada/!5244265/ |
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## AUTOREN |
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Jörg Michel |
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