Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga: Die Angst vorm Schuh des Mat…
> Schalke 04 ist Tabellendritter der Bundesliga. Doch nach zwei Pleiten ist
> vorm Heimspiel gegen Ingolstadt mal wieder Zittern angesagt.
Bild: Vielleicht sollte er mehr auf Maskottchen Erwin hören: Schalkes Trainer …
Gelsenkirchen taz | So hat man die Saison auf Schalke auch nicht geplant:
Dass nämlich vor dem Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Ingolstadt ein
kleineres Zittern beginnt. Der FC Ingolstadt 04 hat nämlich so ziemlich
alles, was ein Gegner braucht, um aus dem Schwächeln des großen FC Schalke
eine veritable Krise zu machen: Ingolstadt hat einen vergleichsweise
kleinen Namen, gerade im Moment erlebt er eine starke Phase in der Saison,
und immer wieder hat er bewiesen, dass er zu einer Auswärtsüberraschung
fähig ist.
Der FC Ingolstadt könnte also so etwas werden, wie der Schuh des Matip. Als
nämlich der Schalker Joel Matip beim DFB-Pokalspiel ausrutschte, sich der
Gladbacher Lars Stindl den Ball schnappte und den Führungstreffer erzielte,
kippte die Partie. Aus einer guten Schalker Leistung wurde eine schlechte –
inklusive Pokalausscheiden und erste Anzeichen einer Schalker Krise.
Die Schuhdebatte nach Matips Ausrutscher ist und war aber vor allem ein
Manöver, um von den wirklich spannenden Fragen, die sich derzeit um den FC
Schalke ranken, abzulenken: Befindet der Klub sich nach zuletzt nur einem
Sieg aus fünf Pflichtspielen mal wieder am Beginn eines Krisenherbstes, von
denen es in der jüngeren Vergangenheit so viele gab? Ist André
Breitenreiter ein Trainer, der auch in schwereren Phasen die richtigen
Lösungen findet? Und: Wirkt sich die Posse um die offene Zukunft von
Manager Horst Heldt doch negativ auf die Mannschaft aus?
Breitenreiter hat in seinen ersten Wochen in Gelsenkirchen vieles richtig
gemacht. Er hat den Spielern nach der bleiernen Zeit unter Roberto Di
Matteo die Freude am ihrer Arbeit zurückgegeben. Und er hat der Mannschaft
eine klare Spielidee vermittelt, die zwar nicht so kunstvoll durchdacht
erscheint wie der Fußball der Kollegen Pep Guardiola oder Thomas Tuchel,
die aber solide und zeitgemäß ist.
Das spülte die Schalker bis auf den dritten Platz, auf dem sie immer noch
stehen. Doch nun verdichteten sich kleine, in ihrer Summe aber machtvolle
Details zu einem Gefühl des Zweifels.
Als Breitenreiter am Mittwochabend gefragt wurde, ob er angesichts der
sportlichen Rückschläge und dem Ärger um die Zukunft von Horst Heldt, vor
seiner bisher schwierigsten Phase auf Schalke stehe, reagierte er
ausweichend. „Ich weiß ja, auf was Sie abzielen“, sagte der Trainer und
lenkte den Blick umgehend zurück auf den Rasen: Es gebe keinen Grund zur
Sorge, die Mannschaft habe es „ja richtig gut gemacht, so ist einfach
Fußball, kleinste Fehler werden betraft“. Mönchengladbach sei „eine
gestandene Mannschaft, und wir sind eine Mannschaft, die sich entwickelt
mit vielen jungen Spielern.“
So kann man das sehen, wobei auch die Leistungen des FC Schalke Fragen
aufwerfen. Breitenreiters teurer Wunschstürmer Franco Di Santo spielt
immer, in der Bundesliga ist ihm aber noch kein einziger Treffer gelungen,
während der im Vorjahr noch so starke Eric-Maxim Choupo-Moting in seiner
Reservistenrolle verkümmert. Und warum trifft eigentlich auch Klaas-Jan
Huntelaar nicht mehr so zuverlässig, wie in besseren Tagen? „Die brauchen
halt mal ein Tor, um sich eine gewisse Sicherheit zu holen, das müssen sie
erzwingen“, lautete Breitenreiters ausweichende Antwort.
## Die Balance stimmt nicht immer
Und dass sich der immens wichtige Aufbauspieler Johannes Geis durch sein
unsägliches Foul am vergangenen Sonntag und seine lange Sperre für die im
November anstehenden Partien in Dortmund und Leverkusen selbst aus dem
Spiel nahm, deutet auch nicht gerade darauf hin, dass die Balance zwischen
Einsatzbereitschaft und Spielfreude stimmt.
Schalke 04 könnte trotz eines sehr erfolgreichen Saisonstarts zumindest
atmosphärisch schon wieder eine Krise zu steuern. „Wir sind immer noch auf
einem richtigen Weg in der Bundesliga“, hält Manager Heldt dem entgegen.
Aber dass die Aufbruchstimmung verflogen ist, könnte auch daran liegen,
dass Neutrainer Breitenreiter das Erbe, das er übernommen hat, nicht genau
analysiert hat.
„Angstgegner“, wie am Samstag Ingolstadt haben Schalke schon in den
vergangenen Jahren ins Wanken gebracht: Hoffenheim etwa, das 2013 im auf
Schalke gewann, woraufhin Breitenreiters Vorvorgänger Jens Keller beinahe
gefeuert worden wäre. Oder der SC Freiburg, der im Dezember 2012 auf
Schalke gewann, was Huub Stevens zu Fall brachte. Oder der 1. FC Köln im
Dezember 2014, der nach einer ersten kurzen Di-Matteo-Euphorie für Schalker
Nöte sorgte.
31 Oct 2015
## AUTOREN
Daniel Theweleit
## TAGS
Fußball
Horst Heldt
Schalke 04
Fußball-Bundesliga
André Breitenreiter
TSG Hoffenheim
Fußball
Fußball
Fußball
Fußball
Fußball
## ARTIKEL ZUM THEMA
Fußballbundesliga Hoffenheim in Berlin: Schneechaos und ein Eigentor
Für Trainer Stevens und die TSG Hoffenheim kommt es am 13.
Bundesliga-Spieltag ganz dick. Hertha trotzt den schwierigen Bedingungen
und mischt weiter oben mit.
Sonntagsspiele Herrenfußball-Bundesliga: BVB bleibt Nummer Eins im Revier
Aus einer umkämpften Partie gingen die Dortmunder mit 3:2 als Sieger über
Schalke hervor. Im Kellerduell setzt sich Bremen mit 2:1 gegen Augsburg
durch.
4. Spieltag der Europa League: Augsburg lässt die Puppen tanzen
Durch den zweiten Sieg über Alkmaar hat der FC Augsburg wieder Chancen auf
die nächste Runde. Die hat Dortmund bereits sicher. Schalke 04 schwächelt.
11. Spieltag Fußball-Bundesliga: Gladbacher Siegesserie hält an
André Schubert holt mit Gladbach seit seinem Amtsantritt den sechsten Sieg
in Serie und stellte damit die Bestmarke von Willi Entenmann ein.
Sonntagsspiele der Fußball-Bundesliga: Huntelaar rettet Schalke
Schalke feiert mit dem 2:1 gegen Mainz den ersten Heimsieg. Werder Bremen
gewinnt auswärts bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 3:1.
Neuer Trainer gefunden: Absteiger übernimmt Schalke 04
Der neue Trainer des FC Schalke 04 heißt André Breitenreiter. Im Gegenzug
ist eine Ablösesumme an Paderborn fällig.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.