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# taz.de -- 4. Spieltag der Europa League: Augsburg lässt die Puppen tanzen
> Durch den zweiten Sieg über Alkmaar hat der FC Augsburg wieder Chancen
> auf die nächste Runde. Die hat Dortmund bereits sicher. Schalke 04
> schwächelt.
Bild: Rein das Ding: Raul Bobadilla mit dem ersten von drei Toren
Augsburg/Dortmund/Prag dpa | Mit einem Dreierpack hat Raul Bobadilla den FC
Augsburg zum zweiten Sieg in der Fußball-Europa-League geschossen und dem
Bundesliga-Letzten gute Chancen auf die K.o.-Runde eröffnet. Die Treffer
des Paraguayers (24./33./74. Minute) sowie ein Tor von Dong-Won Ji (66.)
bescherten den Augsburgern am Donnerstag ein 4:1 (2:1) über AZ Alkmaar.
Nach dem zweiten Erfolg gegen die Niederländer, für die nur Vincent Janssen
(45.+1) traf, kann Augsburg in den letzten Spielen der Gruppe L gegen
Bilbao und in Belgrad das internationale Überwintern sicherstellen.
„Die Mannschaft hat wochenlang einen Riesenaufwand betrieben und ist jetzt
belohnt worden“, sagte Manager Stefan Reuter mit Blick auf die vielen
Rückschläge in jüngster Vergangenheit. Matchwinner Bobadilla attestierte er
ein „überragendes Spiel“. Die Augsburger präsentierten sich im zweiten
Heimspiel ihrer Europacup-Geschichte tatsächlich dominant, mussten
zwischenzeitlich allerdings auch das Glück bemühen, als Alkmaar gleich
mehrere Großchancen zum Ausgleich vergaben. Im Gegensatz zu vielen Partien
dieser mäßigen Saison aber stimmte diesmal nur beim FCA die
Chancenauswertung.
Bobadilla arbeitete sich schnell in den Fokus. Mit einem brachialen
Freistoßtreffer ins linke Eck brachte der 28-Jährige Augsburg in Führung,
nach einer halben Stunde legte er das 2:0 nach. Die scheinbar sichere
2:0-Führung brachte ein bisschen Ruhe ins Spiel des FCA, in dessen Reihen
sich auch Caiuby immer wieder als Antreiber in Szene setzen konnte.
Erst ein Fehler von Innenverteidiger Christoph Janker, der in Abwesenheit
von Jeong-Ho Hong (Bänderriss im Sprunggelenk) und Jan-Ingwer
Callsen-Bracker (Rückenprobleme) sein Europapokal-Debüt für die Augsburger
bestritt, brachte Alkmaar Sekunden vor der Pause zurück ins Spiel. Einen
langen Ball von Derrick Luckassen unterschätzte Janker, Janssen nutzte die
Unaufmerksamkeit und überwand Torwart Marwin Hitz.
Das Tor weckte Alkmaar auf: Jeffrey Gouweleeuw (53.) und Alireza
Jahanbakhsh (60.) schossen den Ball jeweils an die Latte, Janssen (57.) zog
aus 14 Metern freistehend ab und zwang Hitz zu einer starken Parade.
Augsburgs Torwart hatte bereits beim 1:0-Sieg im Hinspiel vor zwei Wochen
großen Anteil an den drei Punkten gehabt.
Alkmaar war dem 2:2 nahe, doch die Tore machten wieder die Augsburger: Ji
traf mitten in Alkmaars starke Phase zum 3:1, ehe Bobadilla eine knappe
Viertelstunde vor Schluss sogar noch den vierten Treffer erzielte. Für
Bobadilla waren es die Europapokaltreffer zehn bis zwölf seiner Karriere.
## Fünftes siegloses Spiel in Folge für Schalke
Der FC Schalke 04 steckt hingegen weiter in der Ergebniskrise und verpasste
den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Phase der Europa League. Bei Sparta Prag
kam der Fußball-Bundesligist am Donnerstagabend nur zu einem
schmeichelhaften 1:1 (1:1). Im fünften Spiel in Serie ohne Sieg konnte das
Team von Trainer André Breitenreiter angesichts einer mäßigen Leistung kein
Selbstvertrauen für das Revierderby am Sonntag bei Borussia Dortmund
tanken.
Das Erreichen der Zwischenrunde im Europapokal kann aber aus eigener Kraft
im nächsten Heimspiel gegen APOEL Nikosia am 26. November gelingen. David
Lafata hatte Sparta in der 6. Minute vor 17.352 Zuschauern in Führung
gebracht. Johannes Geis erzielte in der 20. Minute per umstrittenem
Foulelfmeter den Ausgleich, durch den Schalke die Tabellenführung in der
Gruppe K vor den Tschechen verteidigte.
„Wir haben den Anfang verpennt. Das Gegentor hat uns sehr geärgert. Im
Großen und Ganzen ist es okay. Wir haben die Tabellenführung verteidigt. Da
können wir ganz zufrieden sein“, sagte Leon Goretzka bei Sky. „Wir sind am
Anfang nicht ins Spiel gekommen. Aber wir haben die Köpfe oben behalten.
Die Fehlpassquote war zu hoch. Wir müssen im nächsten Spiel den Gruppensieg
klar machen“, forderte Verteidiger Roman Neustädter.
Nach dem Ausfall von Kapitän Benedikt Höwedes wegen eines Handbruchs musste
Breitenreiter auch auf Joel Matip in der Innenverteidigung verzichten.
Diagnose: Hexenschuss. Neustädter und Kaan Ayhan bildeten die zentrale
Defensive. Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Aufsteiger Ingolstadt kamen
zudem Pierre-Emile Højbjerg, Eric Maxim Choupo-Moting und Geis in die
Mannschaft. Offensivspieler, wie die spät eingewechselten Franco Di Santo
und Max Meyer, blieben hingegen erst draußen – oder wurden sie etwa für das
Derby geschont?
Sparta-Coach Stanislav Hejkal nahm im Vergleich zum 2:2 im Hinspiel – als
Schalkes Sieglos-Serie begann – nur einen Wechsel vor. Kapitän Lafata
kehrte zurück. Das zahlte sich aus. Costa (4.) hatte kurz zuvor eine
Hereingabe verpasst. Lafata köpfte von Højbjerg halbherzig bedrängt zur
Führung ein. Die Prager bestätigten die Führung mit druckvollem Spiel –
Schalke fand nicht recht in die Partie.
Doch dann sorgte ein Pfiff von Schiedsrichter Carlos Gomez für Entsetzen
bei Sparta Prag. Goretzka hatte bei Costas leichtem Rempler vor seinem
Sturz eher eingefädelt. Johannes Geis nutzte die Elfmeterchance zum
Ausgleich. Der Treffer gab Schalke Auftrieb. Doch im Spielaufbau haperte es
immer wieder, wie bei Geis' Fehlpass, der Lukas Marecek (28.) eine
Schusschance ermöglichte.
Die zweite Halbzeit begann mit einer weiteren guten Chance für Sparta. Den
Schuss von Borek Dockal (51.) konnte S04-Schlussmann Ralf Fährmann per Fuß
abwehren. Immerhin: Auch Schalke hatte nun seine Möglichkeiten. Ein Schuss
von Goretzka (54.) landete auf der Torlatte. Später bot sich ihm noch eine
gute Kopfballchance (81.). Akzente für eine engagierte Schlussphase bot
aber kein Team.
## Spiel gewonnen, Reus verloren
Schalkes kommender Bundesliga-Gegner Borussia Dortmund überwintert sicher
in der Europa League, bangt vor dem Derby am Sonntag aber um
Nationalspieler Marco Reus. Beim klaren 4:0 (2:0) gegen den FK Qäbälä war
Dortmund den Gästen aus Aserbaidschan in allen Belangen überlegen und hätte
sogar noch höher gewinnen müssen. Der zur Pause angeschlagen ausgewechselte
Reus (28. Minute), Pierre-Emerick Aubameyang (45.) und Henrich Mchitarjan
(70.) stellten den dritten Erfolg in der Gruppe C sicher; hinzu kam ein
Eigentor von Sergej Zenjov (67.).
Ob Reus am Sonntag (15.30 Uhr) wieder einsatzbereit ist, konnte
Sportdirektor Michael Zorc nach der Partie nicht sagen. „Ich hoffe, dass er
rechtzeitig rausgegangen ist, dass es nicht so schlimm ist, dass er spielen
kann“, sagte er. Reus hatte sich in der ersten Halbzeit immer wieder an die
Leiste gefasst und war deswegen auch kurz behandelt worden war. Rein
sportlich zeigte sich Zorc zufrieden: „Wir haben unser Zwischenziel
erreicht. Es war ja klar, dass wir in der Euro League eine gute Performance
haben wollen.“
Trotz immenser Überlegenheit mussten die 57.000 Zuschauer allerdings fast
eine halbe Stunde lang auf die überfällige BVB-Führung warten. Schon in der
ersten Minute sorgte Reus mit einem Freistoß für erhebliche Gefahr, der
polnische Torwart Dawid Pietrzkiewicz im Qäbälä-Tor lenkte den Ball gerade
so über die Querlatte. Auch weitere prima Chancen durch Mchitarjan (11.),
Aubameyang (16.), Matthias Ginter (23.) und Reus (27.) blieben zunächst
ungenutzt.
Die überforderten Aserbaidschaner mühten sich mit ihren übersichtlichen
Defensivkünsten nach Kräften, hatten dem Angriffsdruck der Dortmunder aber
nichts entgegenzusetzen. Bei seinem dritten Versuch war Marco Reus
schließlich erfolgreich, mit einem satten Rechtsschuss überwand er den bis
dato starken Pietrzkiewicz. Die offensivstarken Westfalen schafften damit
auch im 31. Pflichtspiel hintereinander zumindest einen Treffer.
Noch vor der Pause erhöhte Top-Torjäger Aubameyang mit einem Flachschuss
auf 2:0; kurz danach hätten Castro (50.), der im Hinspiel dreimal
erfolgreiche Aubameyang (54.) und Mchitarjan (56.) nachlegen können, wenn
nicht müssen. Ein Eigentor des Esten Zenjov bescherte den nächsten Torjubel
auf den Rängen, wenig später trug sich auch Mchitarjan noch in die
Torschützenliste ein.
6 Nov 2015
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