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# taz.de -- Datenschutz beim Onlineshopping: Handel will einfachere Regeln
> Der Handelsverband fordert unkompliziertere Datenschutzerklärungen. Fast
> die Hälfte der Deutschen lese die Regelungen nicht.
Bild: Auf dem Smartphone ellenlange Datenschutzerklärungen durchlesen? Machen …
Berlin taz | Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert eine
Vereinfachung der Datenschutzvorschriften beim Online-Handel. „Einfachere
Regelungen sind sowohl im Interesse der Verbraucher als auch der Händler“,
so Stefan Genth, Geschäftsführer des Verbands. Genth begründet seine
Forderungen mit einer Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH), die
vom HDE und dem Bundesverband für E-Commerce und Versandhandel (bevh) in
Auftrag gegeben und am Freitag in Berlin vorgestellt wurde.
In der Studie wurden unter anderem 9.000 EU-Bürger aus neun verschiedenen
Ländern befragt. Demnach lesen 63 Prozent die Datenschutzregulierungen
selten oder gar nicht, wenn sie etwas online kaufen oder sich in einem
Netzwerk einloggen. In Deutschland lesen zwar 49 Prozent der Befragten
immer oder fast immer die Regulierungen durch. Doch damit hätten die
komplexen Datenschutzerklärungen keinen Mehrwert, so Genth.
Der HDE und der bevh sprechen sich für EU-weite einheitliche Regelungen für
den Datenschutz aus. „Derzeit sind deutsche Händler wegen der besonders
strengen Vorgaben hierzulande im Wettbewerb mit ausländischen Anbietern oft
benachteiligt“, so bevh-Geschäftsführer Christoph Wenk-Fischer. Derzeit
wird in der EU über eine neue Datenschutz-Grundverordnung verhandelt. Wegen
des internationalen Wettbewerbs dürfe das neue Datenschutzrecht keine
weiteren Verschärfungen erfahren, so Wenk-Fischer.
Ein Vorschlag der Verbände ist es, nach deutschem Vorbild in den Betrieben
europaweit Datenschutz-Beauftragte einzuführen. Solche Beauftragten könnten
die Persönlichkeitsrechte der Kunden wirksamer schützen als formalisierte
Datenschutz-Erklärungen, heißt es.
Datenschutzbeauftragte findet zwar auch Rena Tangens vom Verein
Digitalcourage sinnvoll – allerdings dürfe die Prüfung des Datenschutzes
nicht nur den Unternehmen überlassen sein. Eine staatliche Kontrolle sei
notwendig.
Der Bundesverband der Verbraucherzentrale sieht die Forderungen des HDE
teilweise kritisch. „Datenschutzerklärungen sind unverzichtbar, sie müssen
aber auch verbraucherfreundlich sein. Eine zusätzliche Zusammenfassung der
wesentlichen Regeln oder Symbole, die vermitteln, welche Daten erfasst und
weitergegeben werden, könnten zu mehr Verständlichkeit und
Übersichtlichkeit beitragen. Vereinfachung darf aber nicht zu Lasten der
Rechtssicherheit gehen“, so Lina Ehrig, Leiterin des Teams Digitales und
Medien.
11 Sep 2015
## AUTOREN
Hannah Kappenberger
## TAGS
Datenschutz
Privatsphäre
Schwerpunkt Überwachung
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