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# taz.de -- Deutsche in Afghanistan: Entwicklungshelferin verschleppt
> Offenbar ist mitten in der afghanischen Hauptstadt Kabul eine deutsche
> Entwicklungshelferin verschleppt worden. Das Auswärtige Amt hält sich
> bedeckt.
Bild: Das GIZ-Büro in Kabul.
Kabul dpa | In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist eine deutsche
Entwicklungshelferin auf offener Straße entführt worden. Die Frau wurde am
Montag im Stadtteil Kala-e-Fatullah von bewaffneten Männern aus ihrem Auto
gerissen und verschleppt, wie Polizeikreise der Deutschen Presse-Agentur
berichteten. Zunächst bekannte sich niemand zu der Entführung. Die
Sicherheitslage in Kabul gilt derzeit als extrem angespannt.
Aus afghanischen Regierungskreisen hieß es, die verschleppte Frau arbeite
für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Ein Sprecher
der bundeseigenen Entwicklungsorganisation wollte sich dazu nicht äußern.
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es lediglich, man bemühe sich um
schnellstmögliche Aufklärung. Zu Einzelheiten des neuen Falls schwieg sich
das Ministerium aus. Ein Sprecher sagte: „Dass die Sicherheitslage in
Afghanistan nicht einfach ist, liegt auf der Hand.“
In Afghanistan halten sich nach Angaben der Bundesregierung derzeit nur
noch etwa 20 deutsche Entwicklungshelfer auf. Vor einigen Monaten waren es
noch rund 200. Außerdem sind etwa 1700 Einheimische für deutsche
Entwicklungsorganisationen tätig. Die Hauptstadt Kabul galt lange Zeit als
verhältnismäßig sicher. In den vergangenen Wochen wurden dort bei
verschiedenen Anschlägen allerdings mehr als 50 Menschen getötet.
GIZ-Mitarbeiter, die anonym bleiben wollten, sagten der Deutschen
Presse-Agentur, die Organisation habe Drohungen von Unbekannten erhalten
und Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Nicht dringend notwendiges Personal
sei in Urlaub geschickt worden. Seit vergangener Woche arbeiteten die
restlichen Mitarbeiter von zu Hause aus.
Erst im Mai war ein Bundesbürger, der für die GIZ arbeitete, im Norden des
Landes von den radikal-islamischen Taliban verschleppt worden. Dem Mann
gelang nach etwa sechs Wochen in Geiselhaft die Flucht. Von einer
niederländischen Entwicklungshelferin, die im Juni in Kabul entführt wurde,
fehlt jede Spur.
Trotz der neue Entführung will die Bundesregierung die Entwicklungshilfe
für Afghanistan fortsetzen. „Unsere Entwicklungszusammenarbeit geht
weiter“, sagte eine Sprecherin. Seit dem Sturz der Taliban 2001 flossen aus
Deutschland bereits etwa drei Milliarden Euro an Entwicklungshilfe nach
Afghanistan.
17 Aug 2015
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Schwerpunkt Afghanistan
GIZ
Entwicklungshilfe
Entführung
Hamburg
Schwerpunkt Afghanistan
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