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# taz.de -- Rassistischer Wrestler: Absturz einer Legende
> Hulk Hogan hat sich rassistisch über den schwarzen Liebhaber seiner
> Tochter äußert. Jetzt ist er aus der größten Wrestlingorganisation
> geflogen.
Bild: Der Wrestler mal ganz schlicht, fast schon in Trauer gekleidet. Den Umst�…
Eigentlich hat Hulk Hogan nur das gemacht, womit er so viele Jahre seines
Lebens Geld verdient hat: Er hat Mist geredet. Nur dass auf der acht Jahre
alten Tonaufnahme nicht der übliche Quatsch enthalten ist, den Pro-Wrestler
am Mikrofon reden, um die Zuschauer für die ausgearbeitete Storyline der
choreografierten Kampfserien zu begeistern. Nein, was der heute 61-jährige
ehemalige Superstar der Wrestlingszene von sich gab, als er sich
unbeobachtet fühlte, war eine rassistische Tirade gegen den schwarzen
Liebhaber seiner Tochter, in der Hogan mehrfach das N-Wort benutzte.
Die WWE, die weltgrößte Wrestling-Organisation, zog die Konsequenzen: Sie
beendete alle Geschäftskontakte mit Hogan und entfernte ihn aus ihrer Hall
of Fame. Hogan, in den 80ern und 90ern eine der meistverkauften
Spielfiguren für wrestlingbegeisterte US-Kinder, ist aus der Geschichte der
Show in den USA nicht wegzudenken – in der offiziellen Geschichtsschreibung
der WWE aber taucht er von einem Tag auf den anderen nicht mehr auf.
Hogan hat sich inzwischen für die Äußerungen entschuldigt. „Das bin nicht
ich. Ich glaube sehr fest daran, dass jeder Mensch wichtig ist,“ sagte
Hogan am Freitag. Niemand dürfe aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht,
sexueller Orientierung oder religiöser Überzeugungen diskriminiert werden,
sagte Hogan.
Prominente sprangen ihm bei – der frühere Muhammad-Ali-Gegner George
Foreman etwa sagte: „Ich kenne Hulk Hogan seit 20 Jahren. Ich heiße nicht
gut, was er da gesagt hat, aber er ist kein Rassist, er ist ein guter
Mann.“
Hulk Hogan, mit bürgerlichem Namen Terry Bollea, war ein Megastar der
Wrestling-Szene. 1981 war er schon einmal aus der World Wrestling
Federation geflogen – damals, weil er ohne Absprache mit der Organisation
eine Rolle in Sylvester Stallones „Rocky 3“ angenommen hatte. Seither hat
Hogan in gut zwei Dutzend Filmen und Fernsehserien Rollen gespielt. Für die
WWE war er zuletzt als Moderator und Werbeträger unterwegs. Immerhin:
Geldprobleme dürfte der arbeitslose Wrestler eigentlich nicht haben.
26 Jul 2015
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Wrestling
Kampf
Japan
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