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# taz.de -- Nach Terroranschlag in Frankreich: Ein Verdächtiger freigelassen
> Die französische Regierung berät nach dem Attentat über das weitere
> Vorgehen. Ein Verdächtiger wurde freigelassen. Der mutmaßliche Haupttäter
> schweigt.
Bild: In Alarmbereitschaft: Polizisten in der Nähe der Fabrik südlich von Lyo…
Paris afp/dpa/ap | Die französische Polizei hat einen der vier nach dem
Attentat in Saint-Quentin-Fallavier festgenommenen Verdächtigen wieder
freigelassen. Die Sprecherin der Pariser Staatsanwaltschaft, Agnes
Thibault-Lecuivre, sagte am Samstag, der Hautverdächtige bleibe in
Gewahrsam, verweigere aber die Aussage. Auch seine Schwester und seine Frau
säßen noch im Gefängnis.
Thibault-Lecuivre sagte, die Ermittler hätten noch kein schlüssiges Motiv
oder Verbindungen des Mannes ins Ausland aufgedeckt. Nach französischem
Recht können Terrorverdächtige bis zu vier Tage festgehalten werden.
Nach Anschlag berät Präsident François Hollande am Samstagvormittag mit
seinen zuständigen Ministern über die weiteren Konsequenzen. An den
Beratungen im Elysée-Palast nehmen neben dem Präsidenten die Minister für
Äußeres, Inneres, Justiz und Verteidigung sowie Premierminister Manuel
Valls teil. Valls hatte seinen Südamerika-Besuch vorzeitig abgebrochen und
war erst am Morgen wieder in Paris eingetroffen.
Valls rief die französische Gesellschaft am Samstag auf, angesichts des
„schändlichen“ Attentats vom Vortag auf Frankreichs „Werte“ zu setzen.
Seine Regierung werde ebenfalls „mit kühlem Kopf“ reagieren, sagte der
Premier.
Innenminister Bernard Cazeneuve sprach im französischen Fernsehen TF1 am
Freitag von einer sehr großen Gefahr von Terroranschlägen. Der Terrorismus
werde durch das Internet verbreitet. Er werde gefördert durch eine
„außerordentlich entwickelte Propaganda terroristischerr Gruppen“.
Nach dem Terroranschlag wurden für Industrie-Anlagen die höchste
Sicherheitsstufe verhängt. Diese Vorsichtsmaßnahme gilt vorerst für drei
Tage. Wie Präsident François Hollande weiter mitteilte, sind 158
Industriebetriebe der Region Rhône-Alpes betroffen, die wegen der
Verarbeitung gefährlicher Materialien der Seveso-Richtlinie unterliegen.
Ein 35-jähriger Mann hatte am Vortag einen Anschlag auf ein Gas-Unternehmen
nahe der ostfranzösischen Stadt Lyon verübt, bei dem jedoch niemand
verletzt wurde. Der Täter wurde von zwei Feuerwehrleuten überwältigt. Zuvor
hatte er aber offenbar einen leitenden Mitarbeiter des
Transportunternehmens enthauptet, bei dem er angestellt war. Den Kopf
seines Opfers fanden die Polizisten an dem Zaun des Gaslagers neben zwei
islamistischen Flaggen befestigt. Bei dem mutmaßlichen Attentäter handelt
es sich um einen muslimischen Familienvater aus der Region.
27 Jun 2015
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