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# taz.de -- Champions-League-Endspiel ohne Fanfest: Abpfiff vor dem Finale
> Während des Champions-League-Endspiels am Samstag findet weder ein
> zentrales Public Viewing noch das geplante Fanfest am Breitscheidplatz
> statt.
Bild: Das Brandenburger Tor ist schon mal geschmückt fürs Champions-League-Fi…
Zum ersten Mal überhaupt wird an diesem Samstag das Männerfinale der
Fußball Champions League in Berlin ausgetragen. Das ist eine weitere
Gelegenheit zu beweisen, dass Berlin sowie sportliche Großereignisse gut
zusammengehen – und da will man sich nicht lumpen lassen: Der europäische
Fußballverband Uefa lässt am Brandenburger Tor nicht nur eine schnöde
Fanmeile, sondern gleich ein viertägiges „Champions Festival“ veranstalten.
Eine riesige Leinwand soll es dort natürlich auch geben. Gezeigt wird
darauf allerdings nicht die Begegnung zwischen dem FC Barcelona und
Juventus Turin – sondern Kurzfilme zum Thema Fußball sind zu sehen. Und
zwar am Donnerstag, denn am Samstagabend, wenn das große Finale steigt,
beginnt am „Champions Festival“ schon der Abbau.
Warum das Finale-Fest ohne Finale auskommen muss, ist nicht klar. Die
veranstaltende Agentur Compactteam nennt „Sicherheitsbedenken“ als Grund.
Mehr zu sagen sei ihr aufgrund einer „strikten Anweisung“ der Uefa nicht
möglich, sagt eine Sprecherin. Laut einem RBB-Bericht könnte die Angst vor
den zum Teil als gewaltbereit geltenden Juventus-Hooligans eine Rolle
spielen, erhärten lässt sich dieser Verdacht aber nicht.
Klar ist zwar, dass das Spiel eine Herausforderung bedeutet: „Zwei
ausländische Vereine im Endspiel sind aus unserer Sicht der Worst Case“,
hatte der zuständige Direktionsleiter der Polizei im Februar gesagt, lange
bevor die Finalisten feststanden. Doch die Frage bleibt, ob der Verzicht
auf ein zentrales Public Viewing das Sicherheitsrisiko tatsächlich senkt.
## Fest nur im „Doppelpack“ machbar
Die Übertragung auf der Fanmeile ist nicht das Einzige, worauf die zu
Zehntausenden in Berlin erwarteten Fans verzichten müssen: Nachdem die AG
City als Veranstalterin bereits ein anlässlich des DFB-Pokalfinales für
letzten Samstag am Breitscheidplatz geplantes Fest kurzfristig abgesagt
hatte, muss nun auch ein für diesen Samstag vorgesehenes Fanfest ausfallen:
„Das Fest an diesem Samstag hätte aus veranstalterischer Sicht nur im
Doppelpack mit dem am letzten Wochenende funktioniert“, sagt Hans-Jürgen
Meyer von der AG City.
Der Grund für die Absage in der letzten Woche: Die AG City, eine Vertretung
von Anrainern rund um den Ku’damm, sah sich nicht in der Lage, die
kurzfristig gestellte Auflage nach einem massiven, zwei Meter hohen
Sicherheitszaun zu erfüllen.
Diese Auflage stellt Veranstalter in jüngster Zeit immer wieder vor
Schwierigkeiten. Für den Standort Breitscheidplatz hält der zuständige
Baustadtrat Marc Schulte (SPD) einen solchen Zaun für nicht geeignet:
„Dieser Bereich lässt sich nicht so einfach einzäunen, und ob eine so
massive Begrenzung dort zur Sicherheit beiträgt, ist sehr fraglich“, sagt
er.
Während für die Juve-Fans eine Veranstaltung am Alexanderplatz geplant ist,
sollte das Fest am Breitscheidplatz insbesondere für die Barcelona-Anhänger
zur Anlaufstelle werden. Schulte zeigt sich enttäuscht von der
Senatsinnenverwaltung, die die Verantwortung für die Sicherheitsauflagen
allein beim Bezirk sieht – obwohl die strikte Zaun-Empfehlung doch von der
Polizei kommt, die der Innenverwaltung unterstellt ist. „Statt eines
Behörden-Hickhacks sollte Berlin sich lieber gemeinsam darum bemühen,
dieses besondere Ereignis angemessen zu begleiten“, sagt Schulte.
Immerhin: Um eine kleinere Bühne und einige Toilettenwagen für den
Breitscheidplatz, der während Fußballspielen traditionell ein Anlaufpunkt
für Fans ist, will sich der Bezirk trotz Absage kümmern.
2 Jun 2015
## AUTOREN
Malene Gürgen
## TAGS
Fußball
Champions League
Public Viewing
Champions League
Fußball
Uefa
DFB-Pokal
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