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# taz.de -- Bericht von Human Rights Watch: Saudi-Arabien setzt Streubomben ein
> Saudi-Arabien wirft im Nordjemen weiter Streubomben ab. Dem Vertrag über
> ein internationales Verbot hat sich das Königreich bisher nicht
> angeschlossen.
Bild: Ein durch die Luftangriffe zerstörtes Hotel in Sana‘a, Jemen.
DUBAI afp | Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat der
von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition erneut den Einsatz
geächteter Streumunition im Jemen vorgeworfen. Die Bomben seien im April
und Mai bei Luftangriffen im Norden des Landes abgeworfen worden, erklärte
HRW.
Bei einem Luftangriff auf das Dorf Al-Amar in der Rebellenhochburg Saada
seien Ende April zwei Zivilisten verletzt worden. In Bakim nahe der Grenze
zu Saudi-Arabien wurden demnach vier Zivilisten verletzt, als eine
Streubombe nach einem Luftangriff explodierte.
HRW berichtete noch über zwei weitere Streubombenangriffe im Mai, bei denen
es zunächst jedoch keine Opfer gegeben habe. Sie könnten aber auch noch
lange nach dem Abwurf verletzen oder töten, erklärten die Menschenrechtler.
Streubomben setzen hunderte kleinerer Bomben frei. Viele Blindgänger
explodieren erst Jahre später. Genau wie Landminen geht die Munition bei
Berührung in die Luft – wer nicht sofort getötet wird, überlebt meist
schwer verletzt.
## Militärallianz gegen Huthi-Miliz
HRW hatte bereits Anfang Mai den Einsatz von Streubomben im Jemen
angeprangert. Nach einem von 116 Staaten unterzeichneten Vertrag aus dem
Jahr 2008 ist Streumunition international verboten. Saudi-Arabien, die USA
und der Jemen schlossen sich dem Abkommen jedoch bislang nicht an.
[1][Saudi-Arabien bekämpft seit Ende März an der Spitze] einer überwiegend
sunnitischen Militärallianz die Rebellen der schiitischen Huthi-Miliz im
Jemen.
Auch in Saudi-Arabien wurde erneut ein Grenzsoldat durch Beschuss aus dem
Jemen getötet. Wie die amtliche Nachrichtenagentur spa unter Berufung auf
das Innenministerium in Riad mitteilte, wurde der saudiarabische Soldat bei
einem Angriff auf seine Patrouille in der Grenzregion Dschisan getötet.
Sieben weitere Grenzschützer seine verletzt worden.
An der Grenze zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen starben bislang
mindestens 30 Menschen, darunter Soldaten und Grenzschützer, aber auch
Zivilisten. Im Jemen, wo sich Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete
Armeeeinheiten seit Wochen heftige Kämpfe mit den Truppen und Milizen von
Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi liefern, wurden seit dem Beginn der Kämpfe
Mitte März fast 2.000 Menschen getötet und tausende weitere verletzt.
31 May 2015
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