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# taz.de -- Falschaussage im NSU-Prozess: Ermittlung gegen Zeugen
> Ein Zeuge bestreitet, V-Mann des Thüringer Verfassungsschutzes gewesen zu
> sein – ein V-Mann-Führer hält dagegen. Die Bundesanwaltschaft ermittelt.
Bild: Der Zeuge verweigere die wahrheitsgemäße Aussage, so Manfred Götz, Vor…
MÜNCHEN dpa | Die Bundesanwaltschaft untersucht, ob sie gegen einen Zeugen
im NSU-Prozess wegen Falschaussage vorgehen will. Der Mann bestritt am
Mittwoch wie schon bei seiner ersten Vernehmung, als V-Mann für den
Thüringer Verfassungsschutz tätig gewesen zu sein. Dies hatte ein
V-Mann-Führer ausgesagt. Außerdem schickte das Thüringer Innenministerium
eine Aussagegenehmigung für den Zeugen an das Gericht.
Mehrere Nebenklägeranwälte beantragten Zwangsmittel wegen
Aussageverweigerung, was das Gericht aber ablehnte. Der Vorsitzende Richter
Manfred Götzl sagte, der Zeuge verweigere nicht die Aussage an sich, wohl
aber „die wahrheitsgemäße Aussage“. An den Zeugen gewandt, fragte Götzl
mehrmals vergeblich nach, ob er seine Angaben zu der V-Mann-Tätigkeit nicht
doch ändern wollte.
Der Mann soll Ende der 90er Jahre Chef der inzwischen verbotenen
Organisation „Blood & Honour“ in Thüringen gewesen sein. Aus den
Gerichtsakten geht hervor, dass er das im Jahr 1998 abgetauchte NSU-Trio
mit Spenden unterstützt haben soll.
Hauptangeklagte in dem Prozess ist Beate Zschäpe. Die Bundesanwaltschaft
wirft ihr Mittäterschaft an den zehn überwiegend rassistisch motivierten
Morden des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ vor. Nächster
Verhandlungstermin nach den Pfingstferien ist der 9. Juni.
20 May 2015
## TAGS
NSU-Prozess
Zschäpe
Zeuge
Verfassungsschutz
Schwerpunkt Thüringen
Schwerpunkt Rechter Terror
Rechtsextremismus
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