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# taz.de -- Brüchige Feuerpause im Jemen: Gefechte in mehreren Provinzen
> Am Sonntagabend endet die Waffenruhe im Jemen. Der UN-Sondergesandte
> plädiert für eine Verlängerung – auf einer Konferenz, an der die Huthis
> nicht teilnehmen.
Bild: Ein bisschen Normalität während der Waffenruhe in Sanaa
RIAD/SANAA/RIAD rtr/afp/afp | Im Jemen-Konflikt hat der UN-Sondergesandte
Ismail Uld Scheich Ahmed eine Verlängerung der [1][am Sonntagabend endenden
Waffenruhe] gefordert. Die Bürgerkriegsparteien sollten die Kämpfe fünf
weitere Tage ruhen lassen, sagte der mauretanische Diplomat am Sonntag auf
einer Jemen-Konferenz der Golfstaaten in der saudiarabischen Hauptstadt
Riad.
Der jemenitische Vizepräsident Chaled Bahah erklärte, seine Regierung
unterstütze eine Verlängerung der auslaufenden Feuerpause. Dies hänge aber
davon ab, wie sich die Lage entwickle. Bundesaußenminister Frank-Walter
Steinmeier sagte bei einem Besuch in Jordanien, er hoffe, dass es gelinge,
die Waffenruhe zu verfestigen, um die Bevölkerung nach wochenlangen Kämpfen
mit dringend benötigter Hilfe zu versorgen. „Wir unterstützen diese
Bemühungen nach Kräften.“
Trotz der seit Dienstag geltenden Waffenruhe wurde auch am Wochenende in
mehreren Provinzen weiter gekämpft. Dabei wurden in der Stadt Tais in der
Nacht zum Sonntag mindestens zehn Menschen getötet. Die Hafenstadt ist die
Hochburg der regierungstreuen Milizen, die im Kampf gegen die
Huthi-Rebellen von Saudi-Arabien mit Luftangriffen unterstützt werden. Auch
aus Dhalea wurden Gefechte gemeldet.
Drei Zivilisten seien zudem in der Hafenstadt Aden im Süden des Landes
durch Mörsergranaten und Schüsse getötet worden, teilten Sicherheitsbeamte
am Samstag mit. Die schiitischen Huthi-Rebellen werden vom Iran
unterstützt, Saudi-Arabien will den geflohenen sunnitischen Präsidenten
Abd-Rabbu Mansur Hadi wieder einsetzen. Unklar blieb, wer genau die
Feuerpause verletzte.
## Die Huthis saßen nicht mit am Tisch
Saudi-Arabien, das seit Ende März mit verbündeten Staaten Luftangriffe
gegen die Huthi-Rebellen fliegt, hatte den Waffenstillstand aus humanitären
Gründen angekündigt. Während der fünf Tage soll die eingeschlossene
Zivilbevölkerung mit Hilfsgütern versorgt werden. Die Feuerpause wurde aber
bereits mehrfach gebrochen. Beide Seiten machten sich dafür gegenseitig
verantwortlich.
Die aus dem Norden des Jemens stammenden schiitischen Huthi-Rebellen wollen
die Macht im Land ganz übernehmen und kämpfen mit ihren Verbündeten gegen
Truppen des gewählten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. Dieser war Ende
März vor dem Vormarsch der Huthis nach Saudi-Arabien geflohen.
Auf der von Saudi-Arabien initiierten dreitägigen Jemen-Konferenz unter
Schirmherrschaft des Golf-Kooperationsrats diskutieren rund 400
jemenitische Politiker und Angehörige von Stammesgruppen über die Zukunft
ihres von Unruhen zerrissenen Landes. Die schiitischen Huthi-Rebellen, die
die Hauptstadt Sanaa und weite Teile im Norden des verarmten Landes
kontrollieren, saßen allerdings nicht mit am Verhandlungstisch. Sie hatten
es abgelehnt, an den Gesprächen teilzunehmen.
17 May 2015
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