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# taz.de -- Genmanipulierte Mücken: Killergen gegen Denguefieber
> Malaysische Forscher wollen mit genmanipulierten, sterilen Mücken den
> Überträger der gefährlichen Denguekrankheit auslöschen.
Bild: Der Nachwuchs der Gentech-Mücken soll nicht überlebensfähig sein - so …
In Malaysia sollen erstmals gentechnisch veränderte Mücken zur Bekämpfung
des Denguefiebers eingesetzt werden. Wissenschaftler des Institutes for
Medical Research in Kuala Lumpur wollen mehrere Millionen genmanipulierte
Exemplare der Gelbfiebermücke, Aedes aegypti, aussetzen. In das Genom der
Tiere ist unter anderem ein Gen, LA 513 genannt, eingeschleust worden, das
die Nachkommen dieser Mücken im Larvenstadium tötet. Die tödliche Wirkung
des Gens kann durch Zufütterung des Antibiotikums Tetrazyklin abgeschaltet
werden, sodass im Labor ausreichend Nachwuchs produziert werden kann.
Gegen das Denguefieber, das auch als Siebentagefieber oder
Knochenbrecherfieber bekannt ist, gibt es bisher keine Impfung. Die in den
tropische Regionen verbreitete Fiebererkrankung kann tödlich enden. Nach
Angaben der WHO infizieren sich jährlich weltweit etwa 50 Millionen
Menschen mit dem Virus.
Die malaysischen Forscher hoffen, dass sie mit den genmanipulierten Tieren
die mit dem Erreger des Denguefiebers infizierten Mücken zurückdrängen
können. Die Gentechmücken können sich zwar noch paaren und Eier legen, aber
der Nachwuchs hat keine Chance, sich zu einem erwachsenen Tier zu
entwickeln. Die Mücken wurden im letzten Jahr ausgiebig getestet, berichtet
Austin Burt vom Imperial College in London im Wissenschaftsmagazin Nature.
Burt arbeitet mit genveränderten Malariamücken.
Auch die malaysischen Mücken haben ihren Ursprung in Großbritannien. Das
Institute for Medical Research in Kuala Lumpur arbeitet eng mit dem
britischen Biotechunternehmen Oxitec in Oxford zusammen. Oxitec hat sich
auf die Bekämpfung von Insekten mittels steriler Tiere spezialisiert. So
wurden zum Beispiel von Oxitec manipulierte Baumwollkapselwürmer in den USA
bereits im Freiland getestet. Oxitec ist aber auch an Malariamücken
interessiert.
In Malaysia wird vor allem kritisiert, dass es kaum Informationen über die
geplanten Versuche gibt. Auch wo und unter welchen Bedingungen die
bisherigen Tests durchgeführt wurden, ist nicht zu erfahren.
24 Jul 2008
## AUTOREN
Wolfgang Löhr
## TAGS
CRISPR
Zika-Virus
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