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# taz.de -- Tod in Hamburger Abschiebehaft: Frühe Anzeichen für Suizidgefahr
> Es gab frühe Anzeichen, dass der Georgier David M. selbstmordgefährdet
> war. Das räumte der schwarz-grüne Hamburger Senat auf eine Anfrage der
> SPD-Fraktion ein.
Bild: Verschlossene Türen. Hier zu sehen die JVA Adelsheim.
HAMBURG taz | Der Tod des 25-jährigen georgischen Flüchtlings David M., der
sich in der Hamburger Abschiebehaft an einem Bettlaken erhängt hat, kam
offenbar doch nicht so überraschend. "Nach einem Gespräch mit dem
zuständigen Psychologen konnte von diesem eine mögliche Selbstverletzung
oder -tötung zunächst nicht ausgeschlossen werden", heißt es in einer
Antwort des Hamburger Senats auf eine Anfrage der SPD-Fraktion.
Daraufhin seien zunächst "besondere Sicherungsmaßnahmen" angeordnet worden:
David M. wurde in eine Zelle für Suizid-Gefährdete gebracht und nachts alle
15 Minuten kontrolliert. Aus der Antwort des Hamburger Senats geht hervor,
dass er während dieser Zeit vom Freizeitangebot in der Haftanstalt
ausgeschlossen war.
Warum diese Sicherungsmaßnahmen mit der Verlegung ins Zentralkrankenhaus
aufgehoben wurden, obwohl David M. mittlerweile in einen Hungerstreik
getreten war, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar.
Die Gefängnismitarbeiter hätten den Eindruck gewonnen, dass sich der
Zustand von David M. "stabilisiert" habe, sagte eine Sprecherin der
Justizbehörde. Die Verlegung ins Krankenhaus sei "allein aus medizinischen
Gründen" erfolgt, eine Suizidgefahr sei zu diesem Zeitpunkt "nicht zu
erkennen" gewesen.
18 Mar 2010
## AUTOREN
Daniel Wiese
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