# taz.de -- Artenkiller Onlinehandel: Löwenbabys per Mausklick | |
> Egal ob Elfenbein, Eisbärpelze oder sogar Raubtierjunge: Was früher ein | |
> schwieriges Geschäft für die Hehler war, ist heutzutage online leicht an | |
> den Mann zu bringen. | |
Bild: Drei, zwei, eins ... meins. | |
DOHA apn | Geschäfte über das Internet sind Tierschützern zufolge zu einer | |
der größten Bedrohungen für gefährdete Tierarten geworden. Online sei alles | |
leichter zu bekommen, von lebenden Löwenbabys bis zu Wein mit eingelegten | |
Tigerknochen, hieß es am Sonntag auf der Konferenz des Washingtoner | |
Artenschutzabkommens (CITES) in Doha. Ernie Cooper von der | |
Tierschutzorganisation Traffic erklärte, das Internet habe neue | |
Möglichkeiten geschaffen, solche Produkte zu vermarkten. | |
Für den Zagros-Molch beispielsweise, einen teuer verkauften Salamander, | |
fänden sich so auf dem weltweiten Markt recht einfach Käufer. Die | |
Delegierten stimmten am Sonntag mit überwältigender Mehrheit für ein | |
Handelsverbot genau dieses Tieres. Cooper zufolge kostet ein Exemplar des | |
charakteristisch gemusterten Tieres 300 Dollar. | |
Nach Angaben des Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW) werden weltweit | |
Tausende Tiere unter anderem über Online-Auktionen und Chatrooms verkauft. | |
Besonders begehrt sind demnach Elfenbein aus Afrika, aber auch exotische | |
Vögel und Pelze geschützter Tierarten wie Eisbären und Leoparden. Die | |
Tierschutzgruppe Campaign Against the Cruelty to Animals berichtete, es | |
seien sogar Affen, junge Löwen und Ozelote angeboten worden. | |
Die USA und Schweden schlugen unterdessen vor, den Handel mit roten und | |
rosa Korallen zu regeln. Die Industrie und mehrere asiatische Länder lehnen | |
dies ab. | |
22 Mar 2010 | |
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