# taz.de -- Neues Bündnis gegen NPD: Antifa jetzt auch in soft | |
> Inzwischen ruft in Berlin ein zweites Bündnis zum Protest gegen die | |
> Nazidemos am 1. Mai auf. Von Blockade ist dabei nicht die Rede, von | |
> Distanzierung aber auch nicht. | |
Bild: Köpenick: Auch im vergangenen Jahr wurde gegen die NPD demonstriert | |
BERLIN taz | Das nennt man dann wohl Mobilisierung. Nachdem Anfang April | |
prominente Politiker wie Oskar Lafontaine oder Künstler wie Bela B. von den | |
Ärzten zur Blockade gegen die geplanten Neonaziaufmärsche am 1. Mai | |
[1][aufgerufen] haben, meldet sich nun auch die Berliner Lokalprominenz zu | |
Wort. "Wenn Neonazis aus Deutschland und Europa am 1. Mai auf den Straßen | |
und Plätzen Berlins Angst verbreiten wollen, werden wir dies nicht dulden | |
und nicht tatenlos zusehen", heißt es in einem Aufruf unter der Überschrift | |
[2]["Diese Stadt ist unsere Stadt"]. | |
Unterzeichner dieses zweiten Promi-Appells sind unter anderem Herthas | |
Manager Michael Preetz, Handelsverbandschef Nils Busch-Petersen, BSR-Chefin | |
Vera Gäde-Butzlaff, Landesbischof Markus Dröge oder rbb-Intendantin Dagmar | |
Reim. Initiiert wurde der Aufruf vom Berliner Ratschlag für Demokratie. Das | |
Bündnis wurde 2008 gegründet, federführend ist der Integrationsbeauftragte | |
des Senats, Günter Piening. | |
Dass es neben dem ersten Aufruf zur Blockade nun einen zweiten, eher | |
softeren gibt, habe mit Distanzierung nichts zu tun, sagt der Sprecher des | |
Ratschlags für Demokratie, Günter Lewanzyk. "Wir sehen das eher als | |
Ergänzung." Sinn des Aufrufs sei gewesen, "sich aus der Mitte des | |
Ratschlags zu Wort zu melden". Eine Unterzeichnung durch weitere Personen | |
sei nicht geplant. | |
Für den 1. Mai sind in Berlin am Morgen die Kundgebung der NPD, die | |
Gegenkundgebung sowie mehrere linke Demonstrationen am Nachmittag und Abend | |
angemeldet. Am Donnerstag warnte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erneut | |
vor einer Eskalation der Gewalt zwischen Linken und Rechtsextremisten. "Wir | |
haben ganz große Sorgen, dass es in diesem Jahr rund um den 1. Mai zu | |
Hunderten von Verletzten kommen kann und hoffentlich am Ende nicht sogar zu | |
dem einen oder anderen Toten", sagte der GdP-Vorsitzende Konrad Freiberg | |
der Leipziger Volkszeitung. "Wir müssen, angesichts der Personalnot bei der | |
Polizei, mit Sicherheitslücken rechnen. Diese Lücken werden an diesem 1. | |
Mai offenbar werden." | |
16 Apr 2010 | |
## LINKS | |
[1] http://www.1-mai-nazifrei.tk/ | |
[2] http://www.berlinerratschlagfuerdemokratie.de/index.php5/Diese+Stadt+ist+un… | |
## AUTOREN | |
Uwe Rada | |
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