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# taz.de -- Protest gegen Gentechnik: Kartoffeln vor BASF abgeladen
> Aktivisten protestieren gegen die vom Chemiekonzern BASF entwickelte
> Genkartoffel Amflora - mit einem Kartoffelberg vor dessen
> Hauptversammlung.
Bild: Lieber ohne Gentechnik: Gegner der Genkartoffel Amflora protestieren in M…
MANNHEIM/LUDWIGSHAFEN dpa/taz | Mit einem Kartoffelberg haben
Gentechnikgegner am Donnerstag vor der Hauptversammlung des Chemiekonzerns
BASF gegen die Genkartoffel Amflora protestiert. Von einem Traktoranhänger
schütteten die Aktivisten nach eigenen Angaben fünf bis sechs Tonnen
Kartoffeln vor das Veranstaltungsgebäude in Mannheim.
Die gemeinsame Aktion von Bauern, Nichtregierungsorganisationen und
Studenten stand unter dem Motto "Der dickste Konzern hat die dümmste
Kartoffel". Jürgen Binder vom Verein "Gentechnikfreies Europa" zeigte sich
zufrieden. "Die Menschen waren interessiert und haben angefangen zu
diskutieren - das war unser Ziel".
Die Kritiker befürchten vor allem, dass der Anbau der Kartoffelsorte
aufgrund eingebauter Antibiotika-Resistenzen den medizinischen Einsatz von
Antibiotika erschweren wird. Neben gesundheitlichen und ökologischen
Gefahren sei Amflora aber auch ein wirtschaftliches Risiko. Obwohl Amflora
speziell für die Stärkeproduktion entwickelt wurde, lehnt die
Stärkeindustrie die Gentech-Kartoffel mehrheitlich ab.
Die EU-weite Zulassung von Amflora für dem kommerziellen Anbau wird nicht
nur von Aktivisten kritisiert. Anfang März bemängelte die französische
Staatssekretärin Chantal Jouannlo in einem Zeitungsinterview die
Risikoberwertung der europäischen Zulassungsbehörden. Österreichs Regierung
beschloss Anfang April ein Anbauverbot für Amflora. Das Verbot trat diese
Woche mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt in Kraft. Nach Angaben
von Greenpaece werde derzeit auch in Ungarn, Luxemburg, Dänemark und
Griechenland ein Anbauverbot geprüft.
In Deutschland wird die Gentech-Kartoffel derzeit nur in
Mecklenburg-Vorpommern angebaut. Nach Protesten von Gentechnik-Gegnern
wurden die Setzlinge dort in der vergangenen Woche unter Polizeischutz auf
einer Fläche von 15 Hektar ausgepflanzt.
29 Apr 2010
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