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# taz.de -- 1. Mai in Kreuzberg: Linke Botschaften
> Die 18-Uhr-Demo rückt beim 1. Mai in diesem Jahr in die zweite Reihe.
> Räumliche Trennung vom Myfest soll Randale verhindern.
Bild: Videobotschaft für die 18-Uhr-Demo
Viele Jahre lang ging es der 18-Uhr-Demo wie ARD und ZDF - sie war "erste
Reihe" im Reigen zahlloser 1.-Mai-Veranstaltungen. Diesmal aber rückt der
traditionelle Maiprotest linker und linksradikaler Gruppen in den
Hintergrund. Wie viele Menschen an der Demonstration teilnehmen, die um 18
Uhr an der Kottbusser Brücke beginnt, hängt auch vom Verlauf der Blockaden
gegen den Naziaufmarsch rund um den S-Bahnhof Bornholmer Straße in
Prenzlauer Berg ab.
Erstaunlich ist, dass sich sowohl Veranstalter als auch Politik um leise
Töne bemühen. "Die Gespräche mit der Polizeiführung waren erfreulich
unaufgeregt", sagte Sven Richwin, der Anwalt der Anmelder, dem
Tagesspiegel. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) erklärte, er hoffe, "dass
bei den Organisatoren der Kreuzberger Demo ein Umdenken begonnen hat".
Im vergangenen Jahr war es bereits zu Beginn und auch im Anschluss an die
Demo zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Auch aus diesem Grund
wird die 18-Uhr-Demo diesmal nicht durch das Kreuzberger Myfest führen: Sie
endet am Spreewaldplatz.
Dennoch wird die Stimmung immer wieder angeheizt. Im [1][Internet verkündet
ein Vermummter] - ganz im Stile der Videobotschaften von Islamisten - den
Kampf gegen Gentrification und für Klassenkampf. Auch die Kreuzberger CDU
zündelt. Nachdem Kreischef Kurt Wansner im vergangenen Jahr ein Infostand
auf dem Myfest gerichtlich untersagt wurde, ruft er nun zur Demo auf.
Zusammen mit seinen Fraktionskollegen wolle er sich um 14 Uhr einer
"Koalition der Anständigen" anschließen.
Unterdessen gab es beim Myfest die zweite Absage. "Die neue
Myfest-Organisation ist eine von oben nach unten durchorganisierte
Inszenierung von Senat, Bezirksamt und Polizei", erklärte die "AG
Kiezkultur von unten", die im vergangenen Jahr eine Bühne betrieben hat.
"Die Arbeit der letzen Jahre wurde innerhalb kürzester Zeit zerstört." Die
Arbeitsgemeinschaft folgt damit dem Beispiel der Künstlerin Mo.skito, die
als langjährige Mitorganisatorin das Myfest 2010 boykottiert
30 Apr 2010
## LINKS
[1] http://www.youtube.com/watch?v=socweaDaNFI
## AUTOREN
Uwe Rada
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