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# taz.de -- Ökologische Vorräte für 2010 verbraucht: Holz, Fisch, Frischluft…
> Am Samstag ist World Overshoot Day: Alle erneuerbaren Rohstoffe, die für
> dieses Jahr benötigt werden, sind bereits aufgebraucht. Die Erde leidet
> unter der ökologischen Übernutzung.
Bild: Wassermangel wird zum immer größeren Problem: ausgetrocknete Erde in Sp…
BERLIN taz | Am heutigen Samstag wird die Menschheit alle natürlichen und
regenerierbaren Ressourcen verbraucht haben, die uns die Erde in diesem
Jahr zur Verfügung stellen kann. Das bedeutet: Ab sofort ist der Planet
ökologisch im roten Bereich. Nach Berechnungen des Global Footprint Network
bräuchte die Menschheit derzeit 1,5 Erden, um den Planeten nicht zu
überlasten.
Den ersten "World Overshoot Day", den "Tag der ökologischen Überschuldung",
erlebte die Menschheit 1987 am 19. Dezember, wie nachträglich berechnet
wurde. An jenem Tag war alles verbraucht, was eine sich selbst erhaltende
Natur binnen zwölf Monaten liefern kann: Wasser, Brennmaterial, Bauholz,
Getreide, Fische oder Platz, um Müll zu entsorgen – auch die aus
Schornsteinen und Auspuffen in die Atmosphäre geblasenen Treibhausgase.
1995 fiel der Tag schon auf den 21. November, 2006 auf den 9. Oktober.
Dank der schwachen Weltwirtschaft bremste sich 2010 die fortschreitende
ökologische Überschuldung ein bisschen ab. "World Overshoot Day" war am 25.
September. Wie gut sich die Wirtschaft erholt hat, kann man auch daran
erkennen, dass der "World Overshoot Day" 2010 bereits über ein Monat früher
registriert wird. "Klimawandel, Artensterben, Wassermangel sowie der
Kollaps der Fischbestände sind klare Anzeichen dafür, dass der Planet unter
der menschlichen Übernutzung leidet", urteilt Christoph Heinrich,
Geschäftsleiter Naturschutz des WWF Deutschland.
Den größten Anteil an der ökologischen Überschuldung hat den Berechnungen
zufolge der weltweite Kohlendioxid-Ausstoß durch die Abholzung von
Urwäldern und den Verkehr. Dazu kommen neue Umweltkrisen, ausgelöst etwa
durch den kanadischen Ölsandabbau, der riesige Mengen Treibhausgase
freisetzt.
Das Global Footprint Network wurde 2003 mit dem Ziel gegründet, eine
nachhaltige Welt zu schaffen, in der allen Menschen binnen den ökologischen
Grenzen des Planeten ein erfülltes Lebens offensteht. Die
Berechnungsmethode für den Verbrauch entwickelte ein Wissenschaftsgremium
aus Oakland, Kalifornien. Dabei wird der Menschheitsbedarf an Acker- und
Weideland, Wäldern und Fisch sowie der Platzbedarf für Infrastruktur
ermittelt. Dieser wird dann der weltweiten biologischen Kapazität
gegenübergestellt.
20 Aug 2010
## AUTOREN
Nick Reimer
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