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# taz.de -- Atomausstieg: Protest verspricht viel Energie
> Während die Bundeskanzlerin auf Energie-Reise ist, stellt die
> Anti-Atom-Bewegung ihr Protestprogramm für den Herbst vor. Regierung soll
> umzingelt werden.
Bild: Atomkraftgegner: Proteste im Regierungsviertel.
BERLIN taz | Noch stehen sie im Dutzend vor dem Bundestag. Doch in einem
Monat wollen sie zu Zehntausenden wiederkommen. Während Bundeskanzlerin
Angela Merkel im Rahmen ihrer "Energie-Reise" durchs Land tingelt, um unter
anderem für eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken zu werben,
bereiten sich zahlreiche Organisationen auf anhaltende Proteste gegen die
Atompläne der Bundesregierung vor.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz BUND, die Anti-Atom-Kampagne
"ausgestrahlt", die Bewegungsplattform Campact sowie die Naturfreunde
Deutschlands hatten am Donnerstag eine symbolische Pressekonferenz vor dem
Deutschen Bundestag inszeniert, um ihr Protestprogramm vorzustellen. Für
seine zentrale bundesweite Demonstration [1]["Atomkraft: Schluss jetzt!"]
am 18. September in Berlin erwartet das Bündnis mindestens 30.000
Demonstranten aus ganz Deutschland. Vor Jahresfrist waren dem Aufruf 50.000
Menschen gefolgt.
"Wir erleben derzeit eine unglaubliche Unterstützung aus der Bevölkerung",
sagte Campact-Vorstand Christoph Bautz. Jochen Stay von der Initiative
"ausgestrahlt" sagte, die derzeitige Debatte um die Laufzeitverlängerung
von Atomkraftwerken habe das Potenzial, so viele Menschen auf die Straßen
zu bringen wie seit den 70er Jahren nicht mehr. Für die Demo sind bislang
zwei Sonderzüge sowie rund 30 Busse aus ganz Deutschland angemeldet. Aus
Niedersachsen soll es einen Fahrradkorso nach Berlin geben.
Geplant sind neben der Kundgebung vor dem Deutschen Bundestag auch die
Umzingelung des Berliner Regierungsviertels. Zehntausende Menschen sollen
auf einer Streckenlänge von 2,7 Kilometern eine symbolische Blockade der
Atompolitik inszenieren.
Mit dem Zeitpunkt der Demo könnten die Veranstalter richtig liegen: Für
Ende September hat die Regierung angekündigt, ihr bislang heiß umstrittenes
Energiekonzept vorzulegen. Neben dem Termin Mitte September mobilisieren
derzeit zahlreiche Gruppen zu weiteren Protestaktionen. Am kommenden
Samstag wollen Anti-Atom-AktivistInnen in 40 Städten ihre
Bundestagsabgeordneten zum sofortigen Atomausstieg auffordern. Am nächsten
Donnerstag will Campact der Bundeskanzlerin bei ihrem Treffen mit
Atom-Bossen im Atomkraftwerk Emsland den mittlerweile von 160.000 Menschen
unterzeichneten Appell "Atomkraft abschalten" überreichen.
Ein weiterer bundesweiter dezentraler Aktionstag ist für den 4. September
geplant. Ihren Höhepunkt könnten die Proteste im November in Niedersachsen
erreichen. Dann rechnen die AktivistInnen mit einem Castor-Transport in das
Atommüll-Zwischenlager Gorleben.
19 Aug 2010
## LINKS
[1] http://www.anti-atom-demo.de/
## AUTOREN
Martin Kaul
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