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# taz.de -- Earth Overshoot Day: Ab heute geht es an die Substanz
> Am Mittwoch war der „Tag der globalen Öko-Schulden“. Er zeigt, wie
> verschwenderisch wir mit unseren Ressourcen umgehen.
Bild: Ab dem 23. August verbrauchen wir Ressourcen aus der Substanz.
BERLIN taz | Seit Anfang des Jahres haben wir so viel Ressourcen
verbraucht, wie die Erde in einem ganzen Jahr kompensieren kann. [1][Das
ist die Botschaft des Earth Overshoot Day], des Welterschöpfungstages,
dessen Termin das US-amerikanische Global Footprint Network jährlich
berechnet. Bis zum Jahresende lebe die Menschheit über ihre Verhältnisse,
heißt es in einer Mitteilung des Netzwerks.
Im laufenden Jahr hätten diverse ökonomische und ökologische Krisen beim
Ressourcenverbrauch zugeschlagen, so die Forscher. Sowohl die europäischen
Staatsfinanzierungskrisen als auch Extremwetterereignisse hätten zu
Verteilungsproblemen, Nahrungsmittelengpässen, Grundwasserbelastung und
Überfischung geführt. Damit sei die sogenannte Biokapazität überfordert.
Hinter diesem Begriff verbergen sich die Fähigkeiten der Natur, Luft und
Wasser zu reinigen und Rohstoffe nachwachsen zu lassen.
Ein Problem ist, dass sich der Overshoot Day, der dieses Dilemma zuspitzen
und kommunizierbar machen soll, [2][nicht so exakt festlegen lässt.] Eine
Schwankung von mindestens einer Woche müsse man einberechnen, erklärt etwa
Wolfgang Pekny von der österreichischen Plattform Footprint.
## Langfristige Trends völlig klar
In den letzten Jahren schwankte der Termin jeweils um über einen Monat.
2010 wurde der 21. August berechnet, 2011 der 27. September – nun geht es
wieder zurück in den August. Davor hatte er regelmäßig im Herbst gelegen
und sich jährlich um einige Tage nach vorn verschoben. Grund für die
heftigen Schwankungen seien neue Erkenntnisse, die die Rechenmethode
beeinflussten, heißt es: So sind die Meere aufnahmefähiger für
Treibhausgase als zunächst vermutet.
Auch wenn der langfristige Trend völlig klar sei, so seien die jüngeren
Analysen des Footprint-Netzwerks doch medial schwer zu vermitteln,
bestätigt Jürgen Knirsch von Greenpeace. „Die Methode hat Schwächen, und
das Netzwerk arbeitet teilweise mit Daten, deren Herkunft unklar und auch
nicht durch Rundungsfehler erklärbar ist.“
Auch Footprint-Experte Pekny verweist auf den großen Rahmen, der auch durch
die schwankenden Ergebnisse nicht in Frage gestellt werde: „Die Analyse des
Overshoot zeigt uns höchst alarmierende Trends, die von der Politik
sträflich ignoriert werden.“ Es gebe keinerlei Ziele, die jährliche
„Öko-Neuverschuldung“ einzudämmen. „Parallelen zur Finanzkrise sind
offensichtlich“, sagte er. Kern einer Lösungsstrategie müsse die Abkehr vom
nationalen Wachstumsglauben sein, vor allem weil arme Länder zunächst
weiter wachsen müssten – und damit auch mehr Natur verbrauchen.
Greenpeace-Mann Knirsch wären eindeutigere Daten allerdings lieber. [3][Es
herrsche bereits genug Verwirrung.] Er fände es schön, klar kommunizieren
zu können, wie viel Ressourcen wir jährlich zu viel nutzten: „Ich selbst
komme auf etwa 1,25 Planeten. Es kursieren aber auch Daten, dass wir für
unseren Verbrauch mindestens 1,5 bis 1,6 Erden brauchen würden.“
23 Aug 2012
## LINKS
[1] http://www.footprintnetwork.org/de/index.php/GFN/page/earth_overshoot_day/
[2] http://www.guardian.co.uk/environment/blog/2010/aug/19/earth-overshoot-day-…
[3] http://www.greenpeace.de/themen/umwelt_wirtschaft/nachrichten/artikel/das_j…
## AUTOREN
Wendelin Sandkühler
## TAGS
Rohstoffe
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