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# taz.de -- Neuer Facebook-Dienst: "Places" startet in Deutschland
> Dank dem Dienst "Places" können nun auch deutsche Facebook-Nutzer ihre
> Freunde wissen lassen, wo sie gerade sind – und obendrein gezielt
> ortsbezogene Werbung bekommen.
Bild: Da freut sich auch der Werbekunde – wenn Facebook-Nutzer mitteilen, wo …
SAN FRANCISCO/BERLIN dpa | Nutzer des Online-Netzwerks Facebook können ihre
Freunde und Bekannten künftig auch in Deutschland einfacher über ihren
Aufenthaltsort informieren. Facebook startete am Dienstag auch hierzulande
den Dienst Places, bei dem sich der Nutzer per Handy an seinem aktuellen
Ort wie zum Beispiel einem Restaurant, einem Konzert oder einer Bahnstation
"anmelden" kann. Er wird dann für seine Facebook-Bekannten auf einer Karte
sichtbar. Seit Dienstagmorgen kann der Dienst in Deutschland und der
Schweiz von Smartphones aus genutzt werden.
Facebook Places startete im August zunächst nur in den USA und vor kurzem
auch in Großbritannien. Mit der Zeit soll der Dienst für alle mehr als 500
Millionen Nutzer zugänglich sein. Nach früherer Kritik am Umgang mit
persönlichen Daten betont Facebook diesmal ausdrücklich, dass die Nutzer
die Kontrolle darüber haben, wer ihren Aufenthaltsort sehen kann. Die
Standardeinstellung ist, dass er nur den Facebook-Freunden eines Nutzers
angezeigt wird. Außerdem muss ein Nutzer zunächst aktiv der Teilnahme an
Places zustimmen.
Mit seinen hunderten Millionen Nutzern könnte Facebook einen entscheidenden
Schub für ortsbezogene Dienstleistungen und Werbung geben. Der aktuelle
Aufenthaltsort ist eine der wertvollsten Informationen, die ein
Internet-Nutzer der Werbewirtschaft preisgeben kann. Er kann dann gezielt
mit Anzeigen oder Angeboten angesprochen werden. Außerdem kann eine
Auswertung der besuchten Orte Aufschluss über Gewohnheiten und Interessen
von Nutzern geben, auch wenn die Daten anonymisiert verarbeitet werden.
Facebook betont dazu, Places sei "kein Ortungsdienst und Facebook erstellt
keine Bewegungsprofile der Nutzer". Nach bisherigen Informationen von
Facebook sind bisher auch keine neuen Werbeprodukte für Places geplant.
Nach dem Start in den USA hatte es Kritik an einer Funktion von Places
gegeben, bei der ein Nutzer seine Freunde in manchen Fällen auch ohne deren
direkte Zustimmung an seinem aktuellen Aufenthaltsort "einchecken" kann.
Facebook erwiderte darauf, dass die Betroffenen solchen Missbrauch schnell
unterbinden könnten.
Facebook betont hingegen, dass die Nutzer detailliert festlegen könnten,
wer ihren Aufenthaltsort sehen kann und wer nicht. Erstens muss der Nutzer
zunächst überhaupt der Teilnahme bei Places zustimmen. Zweitens gilt als
Grundeinstellung, dass nur bestätigte Freunde den Aufenthaltsort eines
Nutzers sehen können. Außerdem sind die "Places" grundsätzlich auf
öffentliche Räume wie Gaststätten beschränkt.
Facebook kam in den vergangenen Jahren immer wieder unter Kritik von
Datenschützern. Zuletzt hatte das Online-Netzwerk im Mai seine Richtlinien
geändert, nachdem ihm ein zu freizügiger Umgang mit Nutzerdaten vorgeworfen
worden war. Für Facebook gilt es, eine Balance zu finden zwischen den
Interessen seiner Werbepartner, die möglichst viel Informationen über die
Nutzer haben wollen, und dem Bedürfnis der Mitglieder, die Kontrolle über
ihre Privatsphäre zu behalten. Das rapide Wachstum der Mitgliederzahlen
hielten die Datenschutzdebatten allerdings nicht auf.
5 Oct 2010
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