# taz.de -- Vereinigte Arabische Emirate: Blackberry wird doch nicht verboten | |
> Zu sicher für die Vereinigten Arabischen Emirate? Die abhörsicheren | |
> Smartphones von Blackberry sollten dort verboten werden. Nun haben sich | |
> Regierung und Hersteller doch noch geeinigt. | |
Bild: Sichere Verbindung derzeit nicht verfügbar: Kurzmitteilung eines Mobilfu… | |
DUBAI rtr/dapd | Der kanadische Handy-Hersteller Research In Motion (RIM) | |
hat ein Verbot seines Blackberry-Dienstes in den Vereinigten Arabischen | |
Emiraten abgewendet. Wie die amtliche Nachrichtenagentur des Golfstaates am | |
Freitag meldete, haben Regierung und Unternehmen ihren Streit über den | |
Zugriff auf Smartphone-Anwendungen vor Ablauf der Frist am Montag | |
beigelegt. | |
Die Telekom-Aufsichtsbehörde habe bestätigt, dass die Blackberry-Dienste | |
nun die nationalen Anforderungen erfüllen. Demnach könnten alle Dienste, | |
wie die Messenger-, die E-Mai- und die Browser-Funktion, über den 11. | |
Oktober hinaus genutzt werden. Es war jedoch nicht klar, ob diese Erlaubnis | |
dauerhaft gilt. | |
Die Emirate hatten RIM zuvor ein Ultimatum gestellt, um ihre | |
Sicherheitsbedenken gegen den geschützten Datenverkehr über die | |
Multifunktionshandys des Unternehmens zu zerstreuen. Die Regierung hatte | |
die Befürchtung geäußert, dass Extremisten die Dienste zur Vorbereitung von | |
Anschlägen nutzen könnten. Sie drohte damit, Anwendungen wie | |
Kurznachrichten, E-Mails und den Internet-Browser zu sperren, bis sie | |
Zugang zu den verschlüsselten Daten erhält. | |
Die Verschlüsselungstechnik bei RIM-Diensten gilt als besonders sicher. | |
Damit sollen insbesondere vertrauliche Daten von Firmenkunden geschützt | |
werden. Blackberrys sind vor allem für in der Geschäftswelt ein wichtiges | |
Kommunikationsmittel. Allein in den Emiraten wären 500.000 Nutzer von | |
Blackberry-Smartphones betroffen gewesen. Ähnliche Streitigkeiten mit | |
Indien und Saudi-Arabien konnte RIM bereits beilegen. | |
8 Oct 2010 | |
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