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# taz.de -- Nord- und Südkorea rüsten rhetorisch auf: "Ich fürchte keinen Kr…
> Der Präsident Südkoreas erklärt seinem Volk in einer Ansprache, dass er
> sich vor einem Krieg nicht scheuen würde. Gleichzeitig droht Nordkorea
> mit einem "heiligen" Atomkrieg.
Bild: Gespenstische Grenze: Südkoreanische Soldaten gehen den Zaun ab, der bei…
SEOUL dapd | Der südkoreanische Präsident Lee Myung Bak hat für den Fall
einer erneuten Provokation durch Nordkorea mit unerbittlicher Vergeltung
gedroht. In einer Radioansprache sagte er am Montag außerdem, dass er einen
Krieg mit dem kommunistischen Nachbarn nicht fürchte. "Angst vor dem Krieg
hat noch nie dabei geholfen, einen Krieg zu vermeiden", sagte er.
Den größten Teil seiner Ansprache verwendete Lee am Montag darauf, seine
härtere Linie gegenüber dem Norden zu bekräftigen. "Wir sind zu der
Erkenntnis gelangt, dass der Krieg nur vermieden und der Frieden nur
gesichert werden kann, wenn wir solchen Provokationen mit einer starken
Antwort begegnen", sagte er. Außerdem forderte er die Südkoreaner zur
Einheit in Fragen der nationalen Sicherheit auf und warnte, der Norden
werde jede Uneinigkeit zu seinem Vorteil ausnutzen.
Südkorea hat seit dem Angriff der nordkoreanischen Streitkräfte auf die
Insel Yeonpyeong eine Reihe von Manövern durchgeführt, um
Einsatzbereitschaft zu demonstrieren. Für Montag kündigte das
Verteidigungsministerium den Beginn von Schießübungen auf See an. Seoul hat
außerdem die Einsatzrichtlinien für seine Streitkräfte angepasst, dem
Vernehmen nach, um schneller auf Angriffe reagieren zu können.
Nordkorea drohte seinerseits mit einem "heiligen" Atomkrieg gegen den
Süden. Am Montag veröffentlichte eine nordkoreanische Zeitung eine neue
Warnung an den Süden. In dem von der amtlichen nordkoreanischen
Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Kommentar wurden die südkoreanischen
Manöver als "rücksichtslose Provokation" bezeichnet, die in der
Selbstzerstörung des Südens enden könnten. "Unsere Geduld hat Grenzen",
hieß es darin weiter.
Die Provokationen Nordkoreas könnten im kommenden Jahr andauern, hieß es in
einem Bericht des staatlichen Instituts für nationale Sicherheitsstrategie
in Seoul. Um vor der Machtübergabe vom amtierenden nordkoreanischen
Staatschef Kim Jong Il an dessen Sohn Kim Jong Un um Unterstützung unter
den Generälen zu werben, seien sogar Invasionen auf Yeonpyeong und anderen
Inseln im Gelben Meer denkbar.
Kim Jong Un wurde kürzlich zum Vier-Sterne-General befördert und besetzt
nun einige politische Schlüsselpositionen in Pjöngjang. Am Montag strahlte
das staatliche Fernsehen in Nordkorea eine Dokumentation über die jüngsten
öffentlichen Auftritte von Kim Jong Un aus. Zu sehen war er unter anderem,
wie er auf einem Parteikongress seinen Mitgliedsausweis der Arbeitspartei
zeigt und einer Militärparade applaudiert.
27 Dec 2010
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