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# taz.de -- Nordkoreanische Kriegsdrohungen: "Meer aus Feuer"
> Pjöngjang will Südkoreas Militärmanöver mit den USA nicht hinnehmen. Das
> Regime droht, dass Provokationen mit einem Angriff auf Seoul beantwortet
> werden.
Bild: Kalter Krieg in Korea: Ballons mit Propagandamaterial für die nordkorean…
SEOUL afp/rtr/dpa | Einen Tag vor dem geplanten Beginn des jährlichen
gemeinsamen Militärmanövers von Südkorea und den USA hat Nordkorea einen
Angriff auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul angedroht. Nordkorea werde
gegen die Militärübung mit einem "kompromisslosen Angriff" vorgehen,
berichtete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag.
Der Süden müsse mit einer "unerbittlichen Vergeltung" rechnen, die Seoul in
ein "Meer aus Feuer" verwandeln werde. Nordkorea sei in eine erhöhte
Alarmbereitschaft versetzt worden, hieß es. Das Manöver soll am Montag
beginnen und bis zum 10. März dauern.
Zudem wurden militärische Angriffe für den Fall angedroht, dass aus
Südkorea weiterhin Propaganda in den Norden geschickt werde. "Unser Militär
wird in Selbstverteidigung direkte, gezielte Feuerattacken auf die
Ursprungsorte solcher anti-republikanischer Propaganda-Aktivitäten
unternehmen", schrieb KCNA.
Nach dem Beschuss einer Insel durch Nordkorea im November hat das
südkoreanische Militär wieder damit begonnen, sich direkt an die
Bevölkerung im Norden zu wenden. Neben Kritik am Regime in Pjöngjang sollte
die nordkoreanische Bevölkerung auch auf die Volksaufstände in der
arabischen Welt informiert werden. Nordkorea hatte ähnliche
Flugblattaktionen privater Gruppen in Südkorea regelmäßig als Provokation
kritisiert.
Auch Lebensmittel, Medikamente und Rundfunkgeräte sind in den Norden
geschickt worden.
Die nordkoreanische Armee rief Südkorea laut KCNA auf, diese
"psychologische Kriegsführung sofort" zu unterlassen.
Das verarmte, aber hochgerüstete kommunistische Land sei empfindlich, was
derartige Aktionen angehe, sagte ein Experte der südkoreanischen
Nachrichtenagentur Yonhap: "Nordkorea reagiert sehr sensibel, denn es
glaubt, dass die Auswirkungen von psychologischen Flugblättern größer sind
als die einer atomaren Bombardierung."
Die südkoreanische Regierung hatte sich lange Zeit mit Propagandamaßnahmen
in Nordkorea zurückgehalten. Die Bereitschaft zur Rücksichtnahme auf die
Regierung in Pjöngjang schwand aber nach mehreren gewaltsamen
Zwischenfällen. Seoul macht Pjöngjang für einen Torpedoangriff auf ein
südkoreanisches Marineschiff verantwortlich, bei dem im März vergangenen
Jahres 46 Soldaten getötet wurden.
Im November beschoss die nordkoreanische Armee die grenznahe südkoreanische
Insel Yeonpyeong und tötete zwei südkoreanische Marinesoldaten und zwei
Zivilisten.
27 Feb 2011
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