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# taz.de -- Exzellenzinitiative des Bundes: Finale für Elite-Unis eingeläutet
> Welche Hochschule schafft's heute in die Endrunde der zweiten
> Exzellenzinitiative? 65 Unis haben sich um den milliardenschweren
> Elite-Jackpot beworben.
Bild: Studentenmassen im Hörsaal: In den Genuss des Geldsegens kommen vermutli…
BERLIN taz | Für die Hochschulen hat die letzte Runde im
Exzellenzwettstreit begonnen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG),
die Selbstorganisation der Wissenschaftseinrichtungen und der
Wissenschaftsrat, Beratungsagentur für Bund und Länder, entscheiden zur
Stunde, welche eingereichten Projekte es in die Endrunde der zweiten und
bisher letzten Exzellenzinitiative schaffen. Die Finalisten werden nach der
Sitzung am Mittwochnachmittag bekannt gegeben.
Den Wettstreit um das deutsche Harvard hatte bereits die rot-grüne
Bundesregierung initiert, die Große Koalition durfte 2006 die ersten Sieger
küren und hatte 2009 eine Neuauflage beschlossen. Die Idee: Ausgewählte
Hochschulen und Institute erhalten fünf Jahre lang zusätzliche Millionen um
zukunftsträchtige Forschung zu betreiben und schlaue Köpfe zu fördern. Die
Entscheidung, wer von den heutigen Finanlisten in den Genuss der
Eliteförderung kommt, fällen Wissenschaftsrat und DFG dann im Juni 2015.
In Phase zwei der Exzellenzinitiative haben sich 65 Hochschulen, also etwa
jede sechste um den 2,7 Milliarden schweren Elite-Jackpot beworben.
Prämiert wird in den Kategorien "Forschungsverbünde" (Cluster),
"Doktorandencollegs" und "Eliteunis".
22 Universitäten bewarben sich in der Runde "Zukunftskonzepte" um das
Prädikat "Eliteuni" darunter auch jene neun Unis, die diesen Titel bereits
tragen. Unter den 227 Erstanträgen, die insgesamt bei der DFG eingingen,
sind aber auch 98 Skizzen für Graduiertenschulen. Diese versammeln
Doktoranden verschiedener Fachrichtungen, die engmaschig betreut werden und
sich über die engen Grenzen ihres Fachbereichs hinweg austauschen sollen.
Im angelsächsischen Raum sind die graduate schools üblich. In Deutschland
sind sie im Kommen und ein Gegenmodell zum unterbezahlten
wissenschaftlichen Assistenten, der tagsüber für den Professor Vorlesungen
ausarbeitet und sich nach Feierabend seiner Dissertation widmet.
Vertreter des sogenannten Mittelbaus fordern seit Jahren bessere
Bedingungen für Doktoranden. "Unsere Kernforderungen sind eine bessere
Strukturierung und soziale Absicherung der Promotionsphase", sagt Andreas
Keller, Hochschulexperte der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
zur taz und meint: "Wäre Herr Guttenberg besser betreut worden, hätte er
sicher eine bessere Promotion abgegeben."
Während in der Arena das Finale läuft, hat die Diskussion im
Backstage-Bereich längst begonnen, wie es nach 2017 weitergeht; wenn also
die Exzellenzinitiative beendet ist und die Milliarden ausgegeben sind.
Dass den herausragenden Unis, Forschungsverbünden und Doktorandencollegs
unvermutet der Geldhahn zugedreht wird, mag sich niemand vorstellen.
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat im Februar die Idee von
Bundesuniversitäten in den Ring geworfen, also Spitzen-Unis die
ausschließlich aus ihrem Ressort statt von den Ländern finanziert werden.
Die um ihre Kultushoheit besorgten Wissenschaftsminister wiegelten
reflexhaft ab: Das sei nicht zielführend, meinte etwa der amtierende
Präsident der Kultusministerkonferenz und niedersächsische Kultusminister
Bernd Althusmann (CDU).
2 Mar 2011
## AUTOREN
Anna Lehmann
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