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# taz.de -- Kommentar Wasserpreise: SPD und CDU vertuschen ihre Fehler
> SPD und CDU greifen den linken Wirtschaftssenator an. Das ist
> Volksverdummung im Wahlkampf.
Bild: Teures Nass
In ziemlich genau sechs Monaten wird in Berlin gewählt. So knapp vor den
Wahlen gönnt niemand mehr der Konkurrenz einen Erfolg. Nicht einmal, wenn
man jahrelang eng und gut zusammengearbeitet hat. Anders ist der Ausfall
des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) gegen seinen
Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) nicht zu verstehen. Dass Wolf einen
echten Erfolg gelandet hat, steht außer Zweifel. Schließlich hat das
Bundeskartellamt die Höhe der Wasserpreise gerügt. Und damit dem
Wirtschaftssenator auf ganzer Linie recht gegeben, der um die amtliche
Prüfung gebeten hatte, weil ihm selbst als Aufsichtsratschef der
Wasserbetriebe kein anderer Weg blieb.
Wowereit fällt da nur noch ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver ein. Er
macht ausgerechnet Wolf für die Höhe der Wasserpreise verantwortlich. Der
sitze schließlich im Aufsichtsrat des Unternehmens. CDU-Spitzenkandidat
Frank Henkel geht sogar noch einen Schritt weiter. Er spielt den ganz
großen Antikapitalisten und fordert die rot-rote Koalition auf, auf ihre
Profite zu verzichten. Offenbar will er damit den Eindruck erwecken, dass
sich die Senatoren die Wassermillionen persönlich in die Tasche stecken
würden. Das ist nicht nur frech. Das ist Volksverdummung.
Denn wenn jemand tatsächlich von den hohen Wasserpreisen profitiert, dann
die Anteilseigner RWE und Veolia. Denen wurden Ende der 90er Jahre eine
üppige Kapitalverzinsung garantiert. Harald Wolf war zu der Zeit der kleine
nervige Kritiker aus der Opposition. Die Verantwortung tragen CDU und SPD,
die damals den Senat bildeten.
10 Mar 2011
## AUTOREN
Gereon Asmuth
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