# taz.de -- Tsunami-Alarm in Pazifikstaaten: Entwarnung vielerorts | |
> Die Pazifikstaaten sind in Alarmbereitschaft versetzt wegen des drohenden | |
> Tsunamis nach dem Erdbeben in Japan. Vielerorts wurde aber bereits | |
> Entwarnung gegeben. Eine Übersicht. | |
Bild: Im Pazifik-Tsunami-Warn-Center auf Honolulu, Hawaii. | |
BERLIN dpa | Das Erdbeben und der Tsunami in Japan haben weltweit | |
Pazifikstaaten in Alarmbereitschaft versetzt. Zehntausende Menschen | |
flüchteten aus ihren Häusern. Die Warnungen reichten von Russland über | |
Indonesien bis an die gesamte Westküste der USA und Südamerikas. Vielerorts | |
blieb die befürchtete Katastrophe allerdings aus. Das Pazifische | |
Tsunamizentrum in Los Angeles erließ Warnungen für die gesamte | |
amerikanische Pazifikküste von Alaska bis Chile. Die Behörden aller | |
betroffener Länder wurden aufgefordert, Maßnahmen zum Schutz der | |
Bevölkerungen zu ergreifen. Die südamerikanischen Pazifikanrainer Ecuador, | |
Peru und Chile lösten Tsunamiwarnungen aus. Der Tsunami sollte kurz vor | |
Mitternacht Ortszeit (Samstag 04.00 Uhr MEZ) den Norden Chiles erreichen. | |
Am Freitagmorgen (Ortszeit) traf der Tsunami die US-Westküste. Die ersten | |
Wellen liefen an der Stränden des US-Bundesstaates Oregon ein, berichtete | |
der Radiosender KCBS. Die Behörden warnten vor Wellen bis zu einer Höhe von | |
zwei Metern. Nach ersten Meldungen wurden zunächst aber nur kleinere Wellen | |
verzeichnet. Einwohner sollten Schutz in höheren Regionen suchen. In der | |
Ortschaft Pacifica nahe San Francisco wurden die Einwohner mit | |
Lautsprechern aufgefordert, ihre Wohngebiete zu verlassen. Schulen blieben | |
geschlossen. | |
Auch Hawaii traf der Tsunami. Hotelgäste sollten in höhere Stockwerke | |
ausweichen. Nach Angaben des Senders CNN wurden im Norden von Maui fast | |
zwei Meter hohe Fluten gemessen. Nach ersten Berichten gab es aber keine | |
größeren Schäden. | |
Aufatmen auch andernorts: In Taiwan blieb der befürchtete Tsunami aus. Die | |
Wellen seien klein geblieben und hätten keine Schäden angerichtet, | |
berichtete die Nachrichtenagentur CNA. Die Behörden hatten vorsichtshalber | |
tief liegende Küstenzonen evakuiert. | |
Auch in Indonesien blieben die Auswirkungen gering. Auf der Insel Halmahera | |
wurde eine Tsunamiwelle von zehn Zentimetern gemessen. Tausende Menschen | |
verließen im Osten Indonesiens ihre Häuser. Berichte von Verletzten oder | |
Schäden gab es zunächst nicht. | |
Entwarnung gab es auch in Australien, Neuseeland und Papua Neuguinea. | |
Auf den Philippinen wurden Tausende Bewohner an der Ostküste in Sicherheit | |
gebracht. Das Institut für Vulkanologie und Seismologie sprach eine | |
Tsunamiwarnung für mehr als 19 Provinzen aus. In der Provinz Cagayan wurde | |
eine Flutwelle mit 60 Zentimetern gemessen. Von größeren Schäden oder gar | |
Toten wurde jedoch zunächst nichts bekannt. | |
Im äußersten Osten Russlands wurden mehr als 10.000 Menschen wegen eines | |
drohenden Tsunamis in Sicherheit gebracht. Auf der Inselgruppe der | |
Südkurilen sowie auf der Insel Sachalin seien mehrere Siedlungen in | |
Ufernähe evakuiert worden. Berichte über Schäden gab es aber bis zum Abend | |
nicht. | |
11 Mar 2011 | |
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